Globale Milchpulverpreise weiter unter Druck

Die kräftigen Preisabschläge für Milchpulver an der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) aufgrund der Folgen der Corona-Pandemie haben sich bei der Auktion am (17. März weiter fortgesetzt. Besonders hart traf es dabei Magermilchpulver; im Mittel aller gehandelten Kontrakte gab es gegenüber der vorherigen Versteigerung von Anfang März ein Minus von 8,1 % auf 2 527 $/t (2 265 Euro). Seit Jahresbeginn hat sich der Wert dieses Pulvers um 16,5 % verringert; der Vorsprung auf das vergleichbare Preisniveau des Vorjahres ist auf 5,1 % zusammengeschmolzen. Nur wenig besser lief es beim Vollmilchpulver, das sich im Schnitt aller Liefertermine nur mit einem Abschlag von 4,2 % auf 2 797 $/t (2 507 Euro) verkaufen ließ. Das umsatzstärkste Produkt an der GDT rutschte damit auf den tiefsten Stand seit Anfang 2019 und erfuhr im Vergleich zur Vorjahresnotierung einen Wertverlust von 15,7 %. Die anderen Milchprodukte wie Butter, Milchfett, Kasein und Cheddarkäse konnten sich dagegen bei der jüngsten Auktion gut behaupten und legten im Preis zwischen 0,3 % und 2,6 % zu. Der zusammenfassende Preisindex aller gehandelten Erzeugnisse gab wegen der starken Gewichtung des Milchpulvers jedoch gegenüber der Handelsrunde vor zwei Wochen um 3,9 % nach und lag 13,0 % unter dem Vorjahresniveau. Die Rabobank in Neuseeland erläuterte, dass der Ausbruch des Coronavirus den Aufwärtstrend der globalen Milchpreise Ende des vergangenen Jahres nun ins Gegenteil verkehrt habe. Die Unsicherheit sei groß, und Käufer wie Verkäufer bemühten sich immer noch, die Auswirkungen auf den Markt zu bewerten, zumal sich die Verbreitung des Virus von China auf die ganze Welt verlagere.
Unterdessen hat Neuseelands Milchgigant Fonterra positive Zahlen für die erste Hälfte des noch bis zum 31. Juli laufenden Geschäftsjahres 2019/20 vermeldet. So konnte der normalisierte Gewinn nach Steuern von 72 Mio NZ$ (39 Mio Euro) auf 293 Mio NZ$ (158 Mio Euro) vervierfacht werden; die Schulden des Molkereikonzerns sanken im Vergleich zur Vorjahresperiode um 21 % auf 5,8 Mrd NZ$ (3,1 Mrd Euro). Dabei halfen allerdings auch Verkäufe von Tochterunternehmen oder Beteiligungen. „Unser Ergebnis war im ersten Halbjahr gut, aber es besteht kein Zweifel daran, dass wir im zweiten Halbjahr eine Reihe von Risiken haben, die außerhalb unserer Kontrolle liegen“, erklärte Fonterra Geschäftsführer Miles Hurrel. Zu den Risiken zählte der Manager insbesondere die potenziellen Auswirkungen des Coronavirus auf die weltweite Nachfrage, aber auch die anhaltend trockenen Wetterbedingungen in Neuseeland. Fonterra hält jedoch weiter an seiner Milchpreisprognose für die Saison 2019/20 von 7,00 NZ$ (3,78 Euro) bis 7,60 NZ$ (4,11 Euro) für das Kilogramm Milchfeststoff fest. Auch die angestrebte Vergütung von Genossenschaftsanteilen bleibt mit einer Spanne von 15 NZCent (8,1 Eurocent) bis 25 NZCent (13,5 Eurocent) je Kilogramm Milchfeststoff unverändert (Umrechnungskurs: 1 $ = 0,8963 Euro; 1 NZ$ = 0,5406 Euro). (AgE)

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