Herausforderungen zur nachhaltigen Gestaltung der Ernährungssysteme sind groß

Die Herausforderungen hinsichtlich einer nachhaltigen Gestaltung des Ernährungssystems sind nach Einschätzung des Präsidenten der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Dr. Hanns-Christoph Eiden, immens groß. „Die Zeit drängt stark“, betonte Eiden außerdem im Interview mit AGRA-EUROPE. Nach seinen Worten ist es eines der wichtigsten Kernanliegen für Deutschland, seinen Beitrag zur Erreichung des Ziels „Ernährungssicherheit“ der Vereinten Nationen (UN) bis 2030 zu leisten. Aus diesem Grund sei die Bedeutung regionaler und resilienter Wertschöpfungsketten aufgegriffen worden. Ein besonderer Fokus wird dabei laut Eiden auf den Zugang zu einer ausgewogenen Ernährung für alle Gruppen gelegt. Der BLE-Präsident rechnet hier mit „interessanten Anregungen“ aus dem „Nationalen Dialog zu Ernährungssystemen“ für die politische Entscheidungsebene. „Sie werden es Deutschland erleichtern, seinen Beitrag konkret zu leisten“, so der Behördenchef. Im Rahmen des Dialogs seien bislang rund 20 Veranstaltungen zwischen Januar und Juni dieses Jahres durchgeführt worden. Vom Zulieferer der landwirtschaftlichen Betriebe über Produzenten, Verarbeiter, den Handel, die Zivilgesellschaft bis hin zur Wissenschaft, aber auch aus der Politik, der Verbändelandschaft und der interessierten Öffentlichkeit seien alle an den virtuellen Runden Tisch geholt worden. Auf diese Weise seien viele neue Kontakte entstanden. „Die Atmosphäre ist konstruktiv und die Resonanz gut“, berichtete Eiden.
Der Krieg in der Ukraine hat laut dem BLE-Präsidenten deutlich werden lassen, wie vielfältig und real die Gefahren sind. Er verwies auf die Herausforderung, nachhaltig und ressourcenschonend zu wirtschaften, dem Klimawandel zu begegnen und die Sicherung der Ernährung zu gewährleisten. „Das Bewusstsein für diese mehrfachen Herausforderungen ist durch den Krieg einmal mehr geschärft worden“, stellte Eiden fest. Das sei auch in allen Diskussionen im Dialogprozess deutlich geworden, vor allem aber in denen, die die Ernährungssicherheit direkt oder indirekt zum Thema gehabt hätten. Zugleich dämpfte der BLE-Präsident die Erwartung, dass es konkrete Handlungsaufträge für die Politik aus dem Nationalen Dialog geben wird. Dies würden „vielmehr gute und fundierte Anregungen“ sein. Eiden rief alle Interessierten auf, sich auf der Plattform www.ble-live.de zu registrieren und sich einzubringen. (AgE)

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