Konsummilchverbrauch deutlich gesunken

Die Verbraucher in Deutschland haben im vergangenen Jahr spürbar weniger Lust auf Trinkmilch von der Kuh gehabt. Wie die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) am 2. Mai auf Grundlage vorläufiger Daten des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) mitteilte, sank 2021 der Pro-Kopf-Verbrauch von Konsummilch gegenüber dem Vorjahr um 2,2 kg auf durchschnittlich 47,8 kg und lag damit auf dem niedrigsten Niveau seit 1991. Ein Grund dürfte der verstärkte Konsum der immer beliebter werdenden pflanzlichen Milchalternativen gewesen sein, vermutet die BLE. Ein weiterer Faktor dürfte das geringere Rohstoffangebot sein, denn die Milchanlieferungen an Molkereien in Deutschland waren im Vorjahresvergleich um 1,9 % auf knapp 32,0 Mio t rückläufig. Hierbei legte nur die Andienung von ökologisch erzeugter Milch zu, und zwar um 2,6 % auf 1,27 Mio t. Höhere Produktionskosten und die gesunkene Zahl an gehaltenen Kühen bremsten ansonsten das Milchaufkommen. Aus diesem wurden rund 4,4 Mio t Konsummilch hergestellt, was gegenüber 2020 ein Minus von 4,1 % bedeutete. Auf dem Rückzug war 2021 laut BLE auch die Herstellung von Butter sowie Milchfett- und Milchstreichfetterzeugnissen; sie nahm im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um 7,0 % auf 471 100 t Butterwert ab. Das knappere Angebot schlug sich auch in höheren Ladenpreisen nieder. Der durchschnittliche Verbrauch ging um 200 g auf 6,1 kg pro Kopf zurück, während der Selbstversorgungsgrad auf 92,4 % sank. Trotz des geringeren Rohstoffaufkommens setzte sich im vergangenen Jahr der langfristige Trend zu einer höheren Käseproduktion fort, wenn auch in abgeschwächter Form. Insgesamt 2,76 Mio t Käse wurden hierzulande produziert und damit 1 % mehr als 2020. Die wichtigsten Sorten waren mit einem Anteil von jeweils 30 % an der Gesamterzeugung weiterhin Frischkäse, Schnittkäse und halbfester Schnittkäse. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Käse insgesamt blieb mit 25,3 kg konstant. Weiter in der Erfolgsspur war deutscher Käse im Ausland; die Exporte stiegen um 3 % auf 1,36 Mio t. (AgE)

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