Methanausstoß der Kuh mit Milchprobe messbar

Die Methanemission einer Milchkuh muss nicht unbedingt in einer Klimakammer aufwendig gemessen werden, sondern kann zukünftig wahrscheinlich viel einfacher mit einer Milchprobe ermittelt werden. Wie der Landesverband Baden-Württemberg für Leistungs- und Qualitätsprüfungen in der Tierzucht (LKVBW) am 26. Februar mitteilte, hat dazu ein Großversuch mit 200 000 Proben aus der Milchleistungsprüfung vielversprechende Ergebnisse geliefert. Demnach reichte die Spanne des täglichen Methanausstoßes einer Kuh von 150 g bis 650 g und lag im Mittel bei 404 g. Diese Resultate zeigen laut LKVBW eine sehr gute Übereinstimmung mit den für die Tiere in Klimakammern direkt gemessenen Werten, wie auch mit Ergebnissen, die über andere und sehr viel aufwändigere Messmethoden erhoben worden seien. Dem Landeskontrollverband zufolge setzen Milchlabore auf der ganzen Welt Analysegeräte ein, die mit dem mittleren infraroten Licht arbeiten. Durch die Absorption des Lichts bei diesem photometrischen Verfahren ließen sich verschiedene Milchinhaltsstoffe schnell und präzise bestimmen. In einem Projekt der europäischen Vereinigung von Organisationen der Milchleistungs- und Qualitätsprüfung sei nun auch das Merkmal Methan zur Bestimmung hinzugefügt worden. In ersten Versuchen sei es möglich gewesen, über die Absorptionswerte einer Milchprobe mit ausreichender Genauigkeit auf die tägliche Methanproduktion einer Milchkuh zu schließen, wie ein Vergleich mit den in Klimakammern festgestellten Werten gezeigt habe. Aktuell arbeiten laut LKVBW deutsche Kontrollverbände und der Deutsche Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen (DLQ) zusammen mit der Wissenschaft in den Projekten „ReMissionDairy“ und „eMissionCow“ an der Optimierung des Verfahrens zur Methanbestimmung aus der Milch. Dabei werde auch der Einfluss der Fütterung auf den Methanausstoß untersucht. Die Chancen, über die Milchleistungsprüfung belastbare Methanwerte von Einzelkühen zu erhalten, stünden sehr gut, so der Kontrollverband. So könne in Zukunft das Merkmal „Methanproduktion“ sowohl züchterisch als auch über Fütterungsmaßnahmen erfolgreich beeinflusst werden. (AgE )

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