Im Rahmen eines bayerischen Milchgipfels, zu dem die Fraktion Bündnis90/Die Grünen im Bayerischen Landtag die verschiedenen Akteure des Milchmarkts auf Erzeugerebene eingeladen hatte, wurden am 21. April die aktuelle Marktsituation und sich daraus ergebende Handlungsnotwendigkeiten diskutiert. Im Ergebnis wurde die „Münchner Milchmarkt-Erklärung“ verabschiedet – unterzeichnet vom Bundesverband Deutscher Milchviehhalter BDM, der Arbeitsgemeinschaft AbL, dem BUND für Naturschutz Bayern und der Fraktion der Grünen im Bayerischen Landtag sowie im Europarlament.
Manfred Gilch, Vorstandsmitglied des BDM und bayerischer BDM-Landesvorsitzender, erklärte, dass noch immer die Tragweite der sich massiv verschlechterten Marktlage für die Milchviehbetriebe komplett unterschätzt werde; Viele Ministerien gingen angesichts der zufriedenstellenden Einkommenssituation im vergangenen Jahr davon aus, dass es keinerlei Handlungsbedarf gebe. Dabei werde ausgeblendet, dass die Milchviehhalter seit 2009 drei Markt-Krisen mit riesigen Verlusten durchlaufen hätten und das Einkommen in all den Jahren 2022 das erste Mal gewinnbringend gewesen sei. Ebenso, dass die Kosten für Betriebsmittel nach wie vor hoch blieben.
Mit der „Münchner Milchmarkt-Erklärung“ werde die wirtschaftliche Situation der Milchviehhalterinnen und Milchviehhalter und damit auch die Handlungsnotwendigkeit realistisch anerkannt, wie Manfred Gilch positiv hervorhub. Das sei Grundvoraussetzung dafür, dass auch tatsächlich gehandelt und der Milchmarktkrise aktiv mit einem Freiwilligen Lieferverzicht begegnet werde.