Milchmarkt: Notierung für Päckchenbutter nach unten korrigiert

Die bis vor kurzem noch kühle und nasskalte Witterung hat den saisonalen Rückgang der Milchanlieferungen in Deutschland abgeschwächt. Der Vorsprung auf die Vorjahreslinie ist dadurch angewachsen und belief sich laut Zentraler Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) in der letzten Juliwoche auf 2,6 Prozent. Unterdessen hat mit etwas Verspätung die amtliche Notierung für abgepackte Butter auf die jüngsten Preissenkungen im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) reagiert. An der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten wurde die Päckchenbutter am 9. August um zwölf Cent auf 4,68 €/kg bis 4,84 €/kg nach unten korrigiert. Die geringeren Abgabepreise der Hersteller und das bereits erfolgte oder nahe Ende der Schulferien in einigen Bundesländern haben laut Börse die Bestellmengen des Handels wieder etwas zunehmen lassen. Bei Blockbutter blieb die Nachfrage jedoch ferienbedingt weiter ruhig. Dennoch konnten bei Verkaufsabschlüssen etwas höhere Preise von den Herstellern erzielt werden; die Notierung für lose Butter legte in Kempten im Spannenmittel um gut sechs Cent auf 4,40 €/kg bis 4,47 €/kg zu. Bei Hart- und Schnittkäse änderten sich die amtlichen Notierungen im Vorwochenvergleich dagegen nicht. Der Absatz verlief auf einem ferienbedingt recht ruhigen Niveau. Unterdurchschnittlich waren laut Analysten die Verkäufe an die Gastronomie wegen des hierzulande kaum sommerlichen Wetters. Der Export in Richtung südliche Urlaubsländer wurde dagegen als gut eingestuft. Nach Italien geht laut dem Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) kurzfristig weniger Ware, da dort in dieser Woche rund um Mariä Himmelfahrt „Ferragosto“ gefeiert wird und viele Läden geschlossen bleiben.
Geringe Umsätze wurden in der vergangenen Woche auch vom Milchpulvermarkt gemeldet. Viele Marktakteure seien noch im Urlaub, was sich negativ auf die Geschäftsaktivität auswirke, berichtete die ZMB. Es seien vorwiegend bestehende Kontrakte abgewickelt worden. Bei Magermilchpulver in Lebensmittelqualität liefen Verkaufsgespräche zur Warenlieferung im vierten Quartal 2023, doch gebe es über die Preise sehr unterschiedliche Auffassungen. Die aktuellen Verkaufspreise tendierten bei abwartender Nachfrage seitwärts. Die Futtermittelware wurde laut Kemptener Börse dagegen mit Aufschlägen zwischen zwei und drei Cent gehandelt und kostete zwischen 2,07 €/kg und 2,10 €/kg. Bei den Herstellern von Kälbermilch gebe es aufgrund geringer Bestände Deckungsbedarf. Bei Vollmilchpulver hielt sich die kurzfristige Nachfrage der Kunden laut ZMB in Grenzen. Die Ware wird deshalb meist nur auf Bestellung produziert. An den Verkaufspreisen änderte sich kaum etwas. Gleiches galt für das Geschäft mit Molkenpulver, das bei unveränderten Preisen lief. (AgE)

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