Milchprodukte in Deutschland preisstabil gehandelt

Auch wenn die Schulferien in mehreren Bundesländern bereits zu Ende gegangen sind, verlief der Handel mit Standardmilchprodukten Mitte August in sommerlich eher ruhigen Bahnen. Die Absatzsituation wurde dabei von Analysten, zumindest im Inland, meist als gut beschrieben. Die amtlichen Notierungen für Butter sowie für Hart- und Schnittkäse änderten sich am 19. August  in Kempten und Hannover nicht. Am Fettmarkt waren Marktbeobachtern zufolge Sahne und abgepackte Butter fortgesetzt sehr gut gefragt, während die Verkäufe von Blockbutter noch im Sommerloch verharrten. Der Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) erwartet, dass sich im September die Nachfrage mit dem Ende der Ferienzeit und dem höheren Bedarf der Lebensmittelindustrie für die lose Ware wieder belebt. Die verschiedenen Käsesorten, insbesondere Schnittkäse, ließen sich laut Analysten gut im Markt platzieren, und auch der Absatz an den Großhandel und im Export hat nach dem Ende des Corona-Lockdowns merklich zugelegt. Nach Angaben der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) hat sich der Markt für Magermilchpulver zur Monatsmitte leicht belebt; es gebe wieder mehr Verkaufsgespräche. Etwas Unsicherheit herrsche angesichts der knappen Futtervorräte über die zukünftige Rohstoffverfügbarkeit. Die billigsten Offerten für Magermilchpulver seien mittlerweile vom Markt verschwunden. Die lebensmitteltaugliche Ware tendierte der Süddeutschen Butter- und Käsebörse zufolge preislich etwas fester; der maximal erzielbare Preis lag mit 2,20 Euro/kg um 2 Cent über dem Vorwochenniveau. Für Vollmilchpulver, wie auch Molkenpulver, gab es laut ZMB zuletzt nur eine verhaltene Nachfrage bei ausreichendem Angebot. Höhere Verkaufspreise blieben deshalb aus. Lediglich Süßmolkenpulver in Lebensmittelqualität ließ sich laut Kemptener Börse mit geringen Aufschlägen zwischen 1 Cent und 2 Cent in einer Spanne von 0,77 Euro/kg bis 0,86 Euro/kg verkaufen.Etwas mehr Preisbewegung als in Deutschland gab es zuletzt am Weltmarkt für Milcherzeugnisse. Bei der Auktion auf der Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) am Dienstag vergangener Woche (18.8.) gab der gewichtete Index aller sechs verkauften Milchprodukte gegenüber der Versteigerung von Anfang August um 1,7 % nach; das war die dritte Handelsrunde mit Abschlägen in Folge. Lediglich Magermilchpulver konnte sich der negativen Preistendenz entziehen und erlöste im Mittel aller Kontrakte und Fälligkeiten mit 2 608 $/t (2 200 Euro) gegenüber der vorherigen Auktion 1,1 % mehr Geld. Vor allem für die prompte Lieferung im September mussten die Käufer tief in die Tasche greifen: Der Preis stieg um 11,1 % auf 3 156 $/t (2 663 Euro), was deutlich über dem Niveau in der Europäischen Union liegt. Das umsatzstärkste GDT-Produkt Vollmilchpulver verzeichnete dagegen bei der jüngsten Auktion einen durchschnittlichen Preisabschlag von 2,2 % auf 2 936 $/t (2 477 Euro); damit wurde das vergleichbare Vorjahresniveau um gut 5 % verfehlt. Auch Butter konnte seinen Verkaufswert nicht halten, der gegenüber der Auktion vor zwei Wochen um 2,0 % auf 3 370 $/t (2 843 Euro) sank. Damit wurde ein neues Jahrestief 2020 erreicht. Zudem brachte der Verkauf von wasserfreiem Milchfett den Anbietern 2,9 % geringere Erlöse ein; Laktose verbilligte sich um 3,3 %. Den stärksten Preisabschlag verzeichnete Cheddarkäse mit 3,6 % auf 3 442 $/t (2 904 Euro); auch bei diesem Produkt wurde damit ein neuer Jahrestiefwert erreicht. (Umrechnungskurs: 1$ = 0,8437 Euro). (AgE)

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