Um die Lebensmittelproduktion in den Niederlanden aufrechtzuerhalten, will die BoerBurgerBeweging eine Partei gründen und so bei den nächsten Parlamentswahlen in dem Land am 17. März 2021 bis zu zwei von insgesamt 150 Sitzen erobern. Die Bewegung ist nach eigenen Angaben aus der Social-Media-Plattform BoerBurgerTweet hervorgegangen, der über Twitter rund 11 800 Nutzer folgen und die bei Facebook rund 19 500 Abonnenten hat. Die Initiatorin Caroline van der Plas erklärte zu ihren Beweggründen, dass die Parlamentarier heutzutage nur noch wenig über die Arbeit der Bauern wüssten, die „jeden Tag ein frisches Spitzenprodukt auf den Tisch der Bürger bringen“. Die Partei der BoerBurgerBeweging werde als „Spiegel“ für die niederländische Partei für die Tiere (PvdD) fungieren, die 2002 gegründet worden sei. Dieser sei es gelungen, die Tiere und den Tierschutz auf die politische Agenda zu setzen. „Das wollen wir für das Thema Lebensmittel leisten“, sagte Van der Plas, die im Hauptberuf als Chefredakteurin der niederländischen Fachzeitschrift „Pig Business“ des Verlages Agrio Uitgeverij in ’s-Heerenberg tätig ist. Gleichzeitig wolle man die christdemokratische Partei CDA unterstützen, die den Interessen der Landwirtschaft traditionell die größte Aufmerksamkeit schenke. Laut Van der Plas wird sich die neue Partei nicht grundsätzlich für oder gegen den ökologischen Landbau positionieren und auch nicht für oder gegen die intensive Tierhaltung. „Uns stört, dass die Bauern einseitig als die großen Verursacher dargestellt werden, auch in der Klimadebatte“, so die Niederländerin. Beispielsweise behaupteten die Medien mit Verweis auf den jüngsten Bericht des Weltklimarats (IPCC), dass die Verbraucher kein Fleisch mehr essen sollten, um das Klima zu schützen. „Aber dieser Bericht ist eigentlich viel nuancierter. Hier wollen wir aufklären“, betonte Van der Plas. Unterstützt wird die Bewegung von der Kommunikationsagentur ReMarkAble, die auf die Agrar- und Lebensmittelbranche in den Niederlanden spezialisiert ist. Welche Kandidaten 2021 auf der Parteiliste zur Wahl stehen werden, ist derzeit noch nicht klar. (AgE)