Die Milchanlieferung in Deutschland ist anhaltend saisonal rückläufig und bewegt sich spürbar unter der Vorjahreslinie. Laut Schnellberichterstattung der ZMB nahmen die Molkereien in der 36. Woche im Schnitt 0,8 % weniger Milch auf als in der Vorwoche. Das Vorjahresniveau wurde damit stärker als zuvor um 2,3 % unterschritten. In Frankreich war der Rückstand gegenüber der Vorjahreswoche zuletzt mit 4,2 % noch deutlich stärker ausgeprägt.
An den Märkten für flüssigen Rohstoff ist die Lage weiter sehr fest, auch wenn der Preisanstieg zum Stillstand gekommen ist. Für Industrierahm werden weiter sehr hohe Preise erzielt, wobei sich das Angebot zuletzt etwas verbessert hat. Magermilchkonzentrat und Rohmilch tendieren unverändert fest.
Anhaltend sehr fest ist die Lage bei Magermilchpulver. Der Markt ist weiter von einer sehr geringen Verfügbarkeit gekennzeichnet. Die Produktion für die kommenden Monate ist zu einem hohen Grad bereits vertraglich gebunden. Die Lage ist je nach Anbieter etwas unterschiedlich. Insgesamt sind aber nur noch geringe Mengen verfügbar. Gleichzeitig ist die Produktion rückläufig, da der Verkauf von Rohstoff am Spotmarkt eine attraktive Verwertungsalternative darstellt. Es gehen immer wieder neue Anfragen bei den Herstellern ein. Die europäische Lebensmittelindustrie fragt dabei aktuell stärker nach als Exporteure.
Zu Beginn der laufenden Woche hat sich die Nachfrage zunächst etwas ruhiger darstellt. Kaufinteresse besteht überwiegend für kurzfristige Lieferungen. Für das erste Quartal ist die Haltung bei den aktuellen Preisforderungen teilweise abwartend.
Die Preise für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität sind zuletzt erneut etwas gestiegen. In der Futtermittelindustrie besteht ebenfalls noch Bedarf. Hier werden ebenfalls festere Preise erzielt.
Das Geschäft mit Vollmilchpulver verläuft recht ruhig. Bei der geringen Rohstoffverfügbarkeit ist das Angebot begrenzt, während aber immer wieder Kaufinteresse signalisiert wird. In Deutschland wird meist wird nur für konkrete Aufträge produziert. Die Preise tendieren fester, sind aber in der EU nach wie vor etwas uneinheitlich.
Molkenpulver bewegt sich weiter in stabilen Bahnen. Die Preise für Lebensmittelware tendieren weiter stabil. Futtermittelware wird ebenfalls zu weitgehend unveränderten Preisen gehandelt, wobei der Anstieg aber aktuell gestoppt ist. Sehr fest sind weiterhin die Preise für Molkenkonzentrat. (Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu)/proplanta.de)