Eine nachhaltige Betriebsentwicklung gibt es nur bei fairen Erzeugerpreisen. Auf diesen Zusammenhang hat eine Verbändegemeinschaft aus Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM), Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), European Milk Board (EMB) sowie der Milcherzeugergemeinschaft MEG Milch Board hingewiesen. Dazu müsse die Politik einen entsprechenden Marktrahmen schaffen, heißt es in einem Eckpunktepapier, das die Verbände im Vorfeld der vom 30. März bis zum 1. April stattfindenden Agrarministerkonferenz (AMK) an die Agrarminister aus Bund und Ländern verschickt haben. In ihrem Schreiben verweisen AbL, BDM, EMB und MEG Milch Board auf die aus ihrer Sicht unzureichende Marktstellung der Erzeuger in der Wertschöpfungskette, aus der dauerhaft viel zu niedrige Preise für die tierhaltenden Betriebe resultierten. Im Schweine- und im Milchsektor sei trotz der aktuell höheren Erlöse eine gewinnbringende Erzeugung nach wie vor nicht möglich, da auch die Produktionskosten exorbitant gestiegen seien. Notwendig sei deshalb die Schaffung von Rahmenbedingungen, die den Wachstumsdruck beendeten, fordert die Verbändegemeinschaft. Es müsse sich wieder lohnen, neue Betriebe zu gründen und zu bewirtschaften. Dazu müsse die Stellung der Landwirtschaft in der Wertschöpfungskette verbessert werden. Für den Primärsektor müsse eine Möglichkeit geschaffen werden, sich mittels anerkannter Branchenorganisationen um die Organisation der Agrarmärkte selbst kümmern zu können. Dazu sei die Vorgabe gemäß Artikel 157 Gemeinsame Marktordnung (GMO) zu ändern, wonach die Anerkennung einer Branchenorganisation nur möglich sei, wenn mindestens zwei Akteure der Wertschöpfungskette zusammenwirkten. Begleitet werden müsse dies durch die Umsetzung weiterer marktpolitischen Maßnahmen wie moderne Lieferbeziehungen und Marktkriseninstrumente. (AgE)