10-Punkte-Plan zur digitalen Zukunft vorgelegt

Eine klare Positionierung zum Zukunftsthema Digitalisierung haben Vertreter der deutschen Milchwirtschaft jetzt in einem 10-Punkte-Plan vorgenommen. Das Papier, das am 16. Januar vorlegt wurde, definiert die zentralen Herausforderungen, denen die Branchenakteure gemeinsam mit Politik, Wissenschaft und Gesellschaft aktiv begegnen wollen. Die wichtigsten Aufgaben liegen nach Ansicht der Verfasser insbesondere im Austausch zu aktuellen und zukunftweisenden Entwicklungen, der Bearbeitung übergeordneter Fragestellungen, der Identifikation zentraler Handlungsfelder und der Förderung des Wissenstransfers. Gefordert wird in dem 10-Punkte-Plan, einen gemeinsamen Mehrwert für Landwirte und Molkereiwirtschaft zu schaffen. Ein Mehrwert bestehe schon allein darin, Daten automatisch zu erfassen und Dopplungen in der Erfassung konsequent abzustellen. Auf diese Weise würde sich der Arbeitsaufwand für die Beteiligten deutlich reduzieren. Außerdem sollten bereits vorhandene Ansätze und Akteure zusammengeführt werden. Das würde Zeit und Kosten sparen und einen strategisch-technologischen Nutzen für alle Beteiligten bieten. Darüber hinaus gelte es, einen „Grundstein“ für eine gemeinsame Datenplattform zu legen, heißt es in dem Papier. Ein guter Startpunkt liege hier in Themenstellungen, die mit Blick auf gesellschaftliche Anforderungen an die Landwirtschaft einen besonderen Mehrwert für die Branche böten, beispielsweise Tierwohl oder Klimaeffekte von Milchprodukten. Zudem müsse zukünftig verstärkt nach dem Konzept „Netzwerk statt Insellösungen“ gearbeitet werden. Zwar gebe es eine Flut von Daten und Informationen, die teilweise sogar automatisch erhoben würden; allerdings würden diese nicht analysiert, geschweige denn mit anderen Datensätzen zusammengeführt.
Die Vertreter der Milchwirtschaft sprechen sich außerdem für faire Regeln im gemeinsamen Datenraum aus. Seien die Regeln einmal für alle Partner festgelegt, entfalle ein mühsames Verhandeln zwischen unzähligen Akteuren. Zudem entstehe Vertrauen, und anfängliche Bedenken lösten sich auf. Daneben brauche ein digitales Aktionsportal auch die Sicherheit, dass der Datenfluss technisch funktioniere und die verfügbaren Daten aktuell und valide seien. Die aktuelle Positionierung zum Thema Digitalisierung wurde in Zusammenarbeit der Initiativverbände der „Strategie 2030 der Deutschen Milchwirtschaft“ erarbeitet, die im Januar 2020 veröffentlicht wurde. Die bedeutenden Akteure, der Bundesverband der Privaten Milchwirtschaft (BPM), der Deutsche Bauernverband (DBV), der Deutsche Raiffeisenverband (DRV), die Interessengemeinschaft Milch (IG Milch) und der Milchindustrie-Verband (MIV), bekennen sich dazu, die bestehenden und zukünftigen Herausforderungen von Milcherzeugern und Molkereien anzupacken und im Sinne der deutschen Milchwirtschaft zu gestalten. Der Verband der Deutschen Milchwirtschaft (VDM) begleitet die Umsetzung, Weiterentwicklung und Nachjustierung der einzelnen Maßnahmen der Strategie 2030 organisatorisch. (AgE)

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