In den vergangenen Wochen etwas entspannt. Wie die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen (LVN) am 23. Dezember mitteilte, sind die Preise für Öl und Gas an den Spotmärkten zuletzt spürbar rückläufig gewesen. Dadurch haben auch die Preise für Düngemittel nachgegeben. So ist der Preis für Kalkammonsalpeter mittlerweile um 30 % auf das Niveau von März 2022 zurückgefallen. Milchleistungsfutter kann rund 15 % günstiger als im Juni eingekauft werden. Allerdings, so die LVN, liegen die Preise für Energie und auch für viele Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe weiterhin deutlich über dem vor dem Ukrainekrieg verzeichneten Niveau. Ein Rückgang der Beschaffungskosten auf eine Größenordnung, wie sie noch vor wenigen Jahren üblich war, wird von vielen Marktexperten nicht erwartet. Die Milcherzeugerpreise haben der Landesvereinigung zufolge 2022 weltweit in mehreren Produzentenländern einen historischen Höchststand erreicht. Innerhalb der Europäischen sind aktuell jedoch große Unterschiede festzustellen. Während in den Niederlanden, Deutschland, Dänemark und Belgien mehr als 60 Cent/kg Milch von den Molkereien bezahlt werden, sind es in anderen Ländern weniger als 50 Cent/kg, darunter auch Frankreich. Eine derartig große Spreizung zwischen den großen Milcherzeugungsregionen hat es in der Vergangenheit nicht gegeben. Aufgrund der aktuellen Marktlage geht die LVN davon aus, dass sich die Milcherzeugerpreise in den kommenden Monaten schrittweise abschwächen werden. Zudem sei zu erwarten, dass sich die deutlichen Differenzen bei den Preisen für die Anlieferungsmilch wieder verringern werden. Aufgrund der weiterhin hohen Produktionskosten und den in vielen EU-Staaten rückläufigen Milchkuhbeständen sei insgesamt aber eher mit einem moderaten Preisrückgang zu rechnen. Dazu dürfte auch beitragen, dass die immer höheren Haltungsstandards sowie die zunehmend restriktiven Umwelt- und Klimaanforderungen das Milchmengenwachstum begrenzen werden. (AgE)