Bayern: Konventionelle Milchpreise nähern sich Biopreisen an

Angesichts der massiv gestiegenen Kosten für die Milcherzeugung und -verarbeitung haben die Molkereien die Preise für Milchprodukte kontinuierlich erhöht, sodass seit Jahresbeginn auch die Milchpreise kräftig ansteigen. Wie der Verband der Milcherzeuger in Bayern (VMB) berichtet, werden die Monatsabstände seit Jahresbeginn immer größer. Nachdem die Verbesserungen in kleinen Schritten um einen Cent erfolgten, sind nun die Unterschiede auf fast 3 ct/kg angewachsen. Die Erhebung der bayerischen Milchpreise für Mai 2022 bei konventioneller Milch ohne Gentechnik ergab eine Verbesserung zum Vormonat von 2,6 ct/kg Milch auf 49,9 ct/kg Milch. Dies ist der höchste Anstieg in diesem Jahr und bedeutet zum vergleichbaren Vorjahresmonat einen Anstieg um über 10 ct/kg.
Auch für Biomilch ziehen die Preise an, aber viel weniger stark als für konventionelle Milch. Für Mai 2022 verzeichnen die Biomilchpreise nur eine Erholung von 0,8 ct/kg Milch und liegen somit im Monatsdurchschnitt bei 55,4 Cent/kg Milch. Der Abstand zum Vorjahresmonat beträgt gut 5 ct/kg Milch.
Laut VMB hat die Teuerungsrate in Deutschland auch Einfluss auf die Kaufentscheidungen der Verbraucher. Die monatlich steigende Inflation dämpfe derzeit das Konsuminteresse für Lebensmittel im Biosegment und bei den Marken. Diese Zurückhaltung gehe im Biomilchsegment nicht spurlos vorbei, sodass die Absätze zurückgehen und die Erlöse stagnieren.
Der VMB rechnet damit, dass die Milchpreise weiter anziehen, da im Mai 2022 im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) nochmals Preisanpassungen bei Käse erfolgt sind und im Juli 2022 neue Kontrakte für Frischmilcherzeugnisse anstehen. Deshalb sei davon auszugehen, dass weitere Preissprünge, wie im ersten Halbjahr 2022, folgen könnten. (Topagrar.com)

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