BDM kritisiert AMK-Beschlüsse zum Milchmarkt

Als „Roulette-Spiel mit der Existenz der Milchviehhalter“, hat der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) die Beschlüsse der Agrarministerkonferenz (AMK) vom 8. Mai in Saarbrücken zum Milchmarkt bezeichnet. Die Agrarchefs der Länder und des Bundes hatten die Eröffnung der Privaten Lagerhaltung (PLH) als geeignetes Kriseninstrument begrüßt. Zudem wurde mit Verweis auf die Sektorstrategie 2030 auf freiwillige, unternehmensbezogene Milchmanagementmodelle gesetzt. „Wer angesichts einer globalen Milchmarktkrise mit prognostizierten Marktstörungen bis weit ins Jahr 2021 hinein erneut auf freiwillige, einzelbetriebliche Mengenmanagementmodelle der Molkereien setzt, obwohl die sogenannte Branche seit nunmehr gut zwölf Jahren in allen vergangenen Milchkrisen in dieser Hinsicht mit schöner Regelmäßigkeit versagt, setzt mit vollem Bewusstsein die Existenz unzähliger Milchviehbetriebe aufs Spiel“, kritisierte BDM-Vorsitzender Stefan Mann. Die Sektorstrategie 2030 enthalte nicht ein Instrument, das geeignet wäre, um globale Marktkrisen in den Griff zu bekommen. Der Ministerapell, dass sich alle Wirtschaftsbeteiligten in dieser außergewöhnlich ernsten Situation solidarisch zu verhalten und gemeinsam nach Auswegen aus der Krise suchen sollten, sei „der blanke Hohn für die Milchviehhalter“, so Mann. Der BDM sehe nur in einer zeitlich befristeten, verbindlichen EU-weiten Reduzierung der Milchüberschüsse eine wirksame und schnelle Lösung. Für seine milchpolitischen Vorstellungen will der BDM noch bis zum 19. Mai mit Aktionen in verschiedenen Bundesländern werben. Derweil betonte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus am 11. Mai, dass die Industrie endlich Strategien entwickeln müsse, die Milchmenge vorausschauend zu steuern. Ein staatliches Eingreifen werde nämlich von vielen Verbänden abgelehnt, zudem fehlten dafür auch die rechtlichen Möglichkeiten auf EU-Ebene. Die Marktpartner müssten deshalb „vernünftige Verabredungen treffen“. (AgE)

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