Berliner Agrarministerkonferenz: Die Welt braucht einen nachhaltigen Agrarsektor

 

Auf Grundsätze für die Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft haben sich die Agrarministerinnen und Agrarminister aus 65 Staaten bei der 16. Berliner Agrarministerkonferenz verständigt. Sie fand unter dem Vorsitz von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir am 20. Januar in Berlin statt. In ihrer Abschlusserklärung verpflichten sich die Minister, den Pfad der notwendigen Transformation hin zu nachhaltigen und damit widerstandsfähigen Landwirtschafts- und Ernährungssystemen weiterzugehen. Gefördert werden sollen landwirtschaftliche Verfahren und Technologien, die eine nachhaltige Lebensmittelherstellung unterstützen. Die Stärkung einer nachhaltigen landwirtschaftlichen Produktion und eines nachhaltigen Produktivitätswachstums sei notwendig, um die Ernährungssicherheit für die wachsende Weltbevölkerung zu gewährleisten.
Die Ministerinnen und Minister erkennen die besondere Rolle des Agrarsektors an, der gleichzeitig Treiber und Leidtragender des Klimawandels und des Verlusts der biologischen Vielfalt sei. Nachhaltige Landwirtschafts- und Ernährungssysteme sowie die Bioökonomie spielten eine entscheidende Rolle dabei, einen Ausweg aus der Klima- und Biodiversitätskrise zu finden. Ausdrücklich hoben die Ressortchefs hervor, dass nachhaltige Nutztierhaltungsverfahren einen positiven Beitrag zur biologischen Vielfalt sowie zur Erreichung der langfristigen Klimaziele leisten können.
„Wir verstehen uns als Brückenbauer, die scheinbar gegensätzliche Herausforderungen zusammen lösen“, würdigte Özdemir das gemeinsame Vorgehen mit den Amtskolleginnen und -kollegen aus aller Welt. Das Recht auf Nahrung werde nicht umgesetzt, „wenn wir nur auf Produktionssteigerung setzen, aber Klimakrise und Artensterben ausblenden“. Beides bedrohe schon heute die Grundlagen der Landwirtschaft, so Özdemir. Die Klimakrise sei die größte Bedrohung, die die Landwirtschaft kenne. Die Abschlusserklärung wertet der Grünen-Politiker als „einen Auftrag an uns selbst und Rückenwind, in unseren Regierungen für den Schutz der natürlichen Ressourcen zu streiten“. Alle Politikfelder müssten gemeinsam und kohärent handeln, um das Recht auf Nahrung für alle Menschen dauerhaft zu verwirklichen. Auch das sei Aufgabe der Agrardiplomatie. (AgE)

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