Branchenstimmung hellt sich weiter etwas auf

Die Stimmung in der deutschen Ernährungsindustrie hat sich weiter erholt, ist jedoch nach wie vor spürbar eingetrübt. Wie die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) in ihrem am 4. Januar vorgelegten Konjunkturreport berichtet, stieg der ifo-Geschäftsklimaindex nach teilweise neuen Rekordtiefs im Herbst im Dezember 2022 gegenüber dem Vormonat um 6 Punkte auf minus 19,4 Punkte. Auch fiel die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage positiver aus und stieg auf plus 11,1 Punkte, nach minus 1,2 Punkten im November. Dennoch fiel der Blick in die Zukunft weiterhin sehr pessimistisch aus. Der Indikator der Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate steht nun bei minus 45,5 Punkten. Im Vormonatsvergleich bedeutet dies ein Plus von nur 2,2 Punkten. Außerdem übertraf die Zahl der Hersteller mit negativen Geschäftserwartungen weiterhin deutlich die Zahl derjenigen mit positiven Erwartungen: Lediglich 12,5 % gingen von einer Verbesserung aus, während 45,5 % mit einer Verschlechterung rechneten. Im Rückblick auf das alte Kalenderjahr berichtete die BVE, dass die Ernährungsindustrie ihren Umsatz im Oktober 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat nominal um 17,3 % auf 18,9 Mrd Euro steigerte. Der Zuwachs ergab sich dem Dachverband zufolge ausschließlich aus den höheren Verkaufspreisen im In- und Ausland, denn der Absatz war um 5,0 % rückläufig. Im Inland legten die Erlöse der Lebensmittelhersteller um 18,5 % auf 12,1 Mrd Euro zu, wobei hierzulande der Absatz um 3,8 % abnahm. Relativ noch stärker ging die Vermarktungsmenge im Ausland zurück, nämlich um 6,9 %. Der Exportumsatz erhöhte sich aber gegenüber Oktober 2021 aufgrund der deutlich höheren Verkaufspreise um 15,3 % auf 6,8 Mrd Euro. Unterdessen bewegten sich die Agrarrohstoffkosten der Lebensmittelerzeugung laut der BVE weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel gab im November 2022 im Vergleich zum Vormonat zwar um 5 % nach, lag aber noch um 24,6 % über dem Vormonatswert. (AgE)

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