Bundesregierung sieht keinen Anlass für Änderungen am Nutri-Score

Die Bundesregierung steht hinter dem Nährwertkennzeichnungssystem Nutri-Score und sieht derzeit auch keinen Anlass für Änderungen am Nutri-Score-Algorithmus. Das geht aus ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion hervor. Die jetzige Form des Nutri-Score sorge in fast allen Lebensmittelgruppen für eine geeignete Vergleichbarkeit. Verbraucherinnen und Verbraucher könnten sich so für „die ernährungsphysiologisch günstigere Wahl“ entscheiden, erklärt die Bundesregierung unter Berufung auf das Max Rubner-Institut (MRI). Auch die Sonderregelungen für einzelne Produktgruppen wie Getränke oder Käse seien „wissenschaftlich fundiert und nachvollziehbar“. Die Kriterien für Käseprodukte berücksichtigten etwa den höheren Kalziumgehalt, der sich positiv auf die Bewertung auswirke. Der Nutri-Score ergänze die verpflichtende Nährwertkennzeichnung der Lebensmittel-Informationsverordnung mit einer fünfstufigen Bewertungsskala von A bis E. Die Bundesregierung gibt zu bedenken, dass die erweiterte Nährwertkennzeichnung und lebensmittelorientierte Ernährungsempfehlungen grundsätzlich unterschiedliche Zielsetzungen hätten. Sie seien in ihrem Informationsgehalt getrennt voneinander zu betrachten. Anders als die Ernährungsempfehlungen verschiedener Gesundheitsorganisationen, wie zum Beispiel der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) oder der Weltgesundheitsorganisation (WHO), gebe eine erweiterte Nährwertkennzeichnung grundsätzlich keine Orientierung über die Ausgewogenheit der gesamten Ernährung und mache keine Aussagen zum Gesundheitswert eines Lebensmittels. Ziel der erweiterten Nährwertkennzeichnung sei es, die Auswahl ernährungsphysiologisch günstigerer Produkte innerhalb einer Produktgruppe beim Einkauf zu erleichtern und damit die Energie- und Nährstoffzufuhr günstig zu beeinflussen. Beim Nutri-Score handelt es sich der Bundesregierung zufolge um eine Marke, die beim Europäischen Amt für Geistiges Eigentum (EUIPO) eingetragen ist. Inhaberin der Marke sei die „Agènce nationale de la Santé publique France“, kurz „Santé publique France“, eine Behörde im Geschäftsbereich des französischen Gesundheitsministeriums. Als Inhaberin der Marke Nutri-Score habe die Santé publique France Bedingungen für die Nutzung der Marke einschließlich des Berechnungs-Algorithmus in einer Markensatzung erlassen. (AgE)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.