Die deutsche Ernährungsindustrie erwirtschaftete im Oktober 2020 einen Umsatz von 16,0 Milliarden Euro. Damit verzeichnete die Branche einen Umsatzrückgang von 2,7 Prozent im Vorjahresvergleich. Während der Inlandsumsatz mit 1,2 Prozent im Vorjahresvergleich zulegte, sanken die Exporte deutlich. Insgesamt wurden Lebensmittel im Wert von 5,2 Milliarden Euro exportiert, dies entspricht einem Umsatzrückgang von 9,7 Prozent im Vorjahresvergleich. Der Absatzrückgang im Ausland lag bei 8,2 Prozent. Die Erzeugerpreise im Inland sanken um 0,7 Prozent, die Erzeugerpreise im Ausland um 1,7 Prozent. Wie schon im Vormonat konnte die Branche ihre Produktion im Oktober ausbauen. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex stieg um 1,3 Prozent im Vorjahresvergleich.
Die Agrarrohstoffkosten sind einer der größten Kostenfaktoren für die Lebensmittelproduktion. Besonders steigende Rohstoffkosten sind eine zusätzliche Belastung für die Unternehmen und wirken sich mittelfristig auf die Verbraucherpreise aus. Die Preisentwicklung an den globalen Agrarrohstoffmärkten folgt den Angebots- und Nachfrageschwankungen. Im November 2020 legte der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel im Vergleich zum Vormonat um 5,0 Prozent zu und lag bei 101,0 Punkten. Im Vorjahresvergleich stieg der Index um 9,0 Prozent.
Der monatlich erscheinende ifo-Geschäftsklimaindex ist ein Indikator für die Stimmung und Erwartungen der Ernährungsindustrie. Im Dezember 2020 konnte das Geschäftsklima nach einem Einbruch im Oktober zum zweiten Monat in Folge ein Plus verzeichnen Der Saldo des Geschäftsklimas stieg um 3,3 Punkte im Vormonatsvergleich und lag damit bei insgesamt +2,0 Punkten. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage fiel positiver als noch im Vormonat aus und stieg um 2,9 Punkte auf insgesamt +17,9 Punkte. Der Indikator „Geschäftserwartung der nächsten Monate“ stieg um 3,7 Punkte im Vormonatsvergleich, mit einem Saldo von insgesamt -12,7 Punkten fielen die Geschäftserwartungen der nächsten 6 Monate jedoch mehrheitlich negativ aus.
Für die Stimmungslage bei den Verbrauchern ist das GfK Konsumklima ein wichtiger Indikator. Die Dezembererhebung der GfK zeigt eine gespaltene Bild der Verbraucherstimmung. Während die Konjunkturerwartung und die Anschaffungsneigung im Vormonatsvergleich zulegten, sank die Einkommenserwartung. Der Konsumklimaindex lag im Dezember 2020 bei -6,8 Punkten und verschlechterte sich damit um 3,6 Punkte im Vormonatsvergleich. Mit Blick auf eine steigende Sparneigung im Dezember prognostiziert die Gfk für Januar 2021 einen Indexwert des Konsumklimas von -7,3 Punkten. Die Verbraucherpreisentwicklung fiel im November moderat aus. Die Lebensmittelpreise stiegen im Vormonatsvergleich um 0,4 Prozent, die allgemeinen Verbraucherpreise sanken um 0,8 Prozent. Im Vorjahresvergleich stiegen die Lebensmittelpreise um 1,2 Prozent, während die allgemeinen Verbraucherpreise mit -0,3 Prozent leicht rückläufig waren.