Corona dämpft erneut die Geschäftserwartungen der Ernährungswirtschaft

Die deutsche Ernährungsindustrie musste im August einen weiteren coronabedingten Rückgang beim Export hinnehmen, konnte diesen aber – anders als im Monat zuvor – nicht durch ein gutes Inlandsgeschäft zumindest teilweise kompensieren. Wie die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) in ihrem am 3. November vorgelegten Konjunkturreport berichtet, verzeichnete die Branche im August gegenüber dem Vorjahresmonat einen Umsatzrückgang von 2,6 % auf insgesamt 14,83 Mrd Euro. Dabei gingen die Exporte erneut deutlich zurück, und zwar um 5,4 % auf 4,92 Mrd Euro. Auch das Inlandgeschäft schrumpfte im Vergleich zum Vorjahreswert, und zwar um 1,1 %. Während sich die Erzeugerpreise auf dem heimischen Markt mit plus 0,1 % weitgehend stabil zeigten, sanken sie im Ausland um 1,0 %. Wie schon in den Monaten zuvor zeigten sich auch im August die negativen Auswirkungen der Corona-Krise auf die Produktion, heißt es in dem Konjunkturbericht. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex sank um 1,6 % im Vorjahresvergleich. Die Beschaffungskosten von Agrarrohstoffen sind zuletzt für die Lebensmittelproduzenten gestiegen. Im September 2020 legte der Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) im Vergleich zum Vormonat um deutliche 5,6 % auf 93,3 Punkte zu. Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg der Index sogar noch stärker, und zwar um 7,2 %. Die Stimmung in der Ernährungsindustrie ist nach einer positiven Entwicklung in den Vormonaten inzwischen wieder auf dem Weg nach unten. Erstmals seit Mai beurteilten mehr Unternehmen die wirtschaftliche Lage negativ als positiv. Der Saldo des monatlich erscheinenden ifo-Geschäftsklimaindex sank im Zuge der aktuellen Oktober-Erhebung um 15,0 Punkte im Vormonatsvergleich und lag damit bei insgesamt minus 5,7 Punkten. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage fiel ebenfalls negativer aus als im Vormonat; der Index sank um 9,1 Punkte. Auch die Geschäftserwartung der nächsten Monate zeichnet einen pessimistischen Blick in die Zukunft. Der entsprechende Indikator sank um 22,8 Punkte auf einen Saldo von insgesamt minus 20,5 Punkten. (AgE)

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