DRV warnt vor Wegbrechen der Rohstoffbasis für gentechnikfreie Lebensmittel

Mit dem Ukraine-Krieg droht hierzulande die Rohstoffbasis für die „Ohne-Gentechnik“-Produktion wegzubrechen. Darauf hat am 18. März der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) hingewiesen. „Raps- und Sojafuttermittel aus Russland und der Ukraine, die bei uns in die Lebensmittelproduktion „ohne Gentechnik“ fließen, werden für längere Zeit nicht mehr zur Verfügung stehen. Wir haben nur noch die Ware, die in den Lägern liegt“, stellte DRV-Hauptgeschäftsführer Dr. Henning Ehlers fest. Laut seinen Ausführungen kann aus anderen Ländern wie Brasilien nur begrenzt gentechnikfreie Ware beschafft werden, was die Futterpreise für Geflügel- und Milchviehhalter ebenso in die Höhe treibe wie für Landwirte mit Bioerzeugung. Dazu kämen explodierende Energie- und Betriebskosten für Landwirte, Futterproduzenten und Lebensmittelwirtschaft. Aufgrund der wegbrechenden Rohstoffbasis bleibe den Landwirten und der Futterwirtschaft nur die Möglichkeit, auf alternative Futterkomponenten zurückzugreifen. „Deshalb werden in Kürze viele Landwirte und Unternehmen bei der Verarbeitung aus der „Ohne-Gentechnik“-Produktion aussteigen müssen“, sagte Ehlers voraus. Der vollständige Verzicht auf eiweißreiche Futterkomponenten sei keine Alternative. In der Konsequenz wäre nämlich die Versorgungssicherheit der Bevölkerung gefährdet. Die deutsche Agrar- und Ernährungswirtschaft muss sich nach Einschätzung des DRV-Hauptgeschäftsführers auf die aktuellen Rohstoffengpässe einstellen. Gegenwärtig müssten rationale Entscheidungen getroffen werden, um die Knappheitsphase zu überbrücken und die Versorgung mit Lebensmitteln sicherstellen. „Hier setze ich auf Verständnis bei Lebensmittelhandel und Verbrauchern“, so Ehlers. (AgE)

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