Hohe Rohmilchpreise schmälern Fonterras Profit

Der neuseeländische Molkereikonzern Fonterra hat in der ersten Hälfte des bis zum 31. Juli laufenden Geschäftsjahres 2021/22 seine Erlöse gesteigert, musste jedoch wegen höherer Kosten einen Gewinnrückgang hinnehmen. Wie die Genossenschaft am 17. März mitteilte, ging das Verkaufsvolumen gegenüber der Vorjahresperiode um 3,8 % auf 1,92 Mio t zurück; dennoch legte der Umsatz um 8,9 % auf 10,80 Mrd NZ$ oder umgerechnet 6,69 Mrd Euro zu. Weil jedoch die rekordhohen Milchankaufspreise nicht in Gänze auf die Produkte im Verkauf umgelegt werden konnten, verringerte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 11,3 % auf 376 Mio Euro und der bereinigte Gewinn nach Steuern um 12,9 % auf 226 Mio Euro. Die Bruttoprofitmarge sank von 17,4 % auf 14,9 %. „Die Margen in unserem Geschäft mit Zutaten und Inhaltsstoffen haben sich in der ersten Jahreshälfte verbessert. Der höhere Milchpreis drückte jedoch auf unsere Margen in den Bereichen Foodservice und Verbraucher“, erklärte Fonterra-CEO Miles Hurrell. Zudem seien die Corona-Auswirkungen in vielen Märkten noch zu spüren, und die geringeren Milchanlieferungen in Neuseeland begrenzten die Gesamtproduktion und die Absatzmengen. Positiv hob Hurrell den Abbau der Nettoverschuldung hervor, der gegenüber der ersten Hälfte des Geschäftsjahres um 310 Mio Euro oder 8 % auf 3,47 Mrd Euro gesunken ist. Die Genossenschaft werde sich auch weiterhin auf finanzielle Disziplin und den Abbau von Schulden konzentrieren, dabei aber weitere Investitionen in die Nachhaltigkeit tätigen, so der Fonterra-CEO. Mit Blick auf die nähere Zukunft bekräftigte Hurrell die Milchpreisprognose Fonterras, die einen Rekordauszahlungspreis für das Kilogramm Milchfeststoff zwischen 9,30 NZ$ (5,77 Euro) und 9,90 NZ$ (6,14 Euro) vorsieht. Weiterhin wird davon ausgegangen, dass die Milchanlieferung gegenüber der Saison 2020/21 um 3,8 % auf 1,48 Mio kg Milchfeststoff sinken wird. „Mittelfristig erwarten wir, dass die globalen Angebots- und Nachfrageaussichten in der nächsten Saison einen starken Milchpreis stützen werden“, erklärte Hurrell. Allerdings gebe es eine Reihe von Risiken. So habe der Ukraine-Krieg das bereits durch Corona erschwerte wirtschaftliche Umfeld verschärft und sich global auf Lieferketten, Ölpreise und die Getreideversorgung ausgewirkt. (Umrechnungskurs: 1 NZ$ = 0,620 Euro) (AgE)

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