Erzeuger vom Ausmaß des Preisrückgangs überrascht

Dass der Milchpreis sinken wird, war abzusehen angesichts der Zeichen auf dem Weltmarkt, in den etwa 50 Prozent der niedersächsischen Milchprodukte fließen. Das Ausmaß und die Geschwindigkeit haben aber sowohl Molkereien als auch Milcherzeuger überrascht. Mit diesen Worten skizzierte der Vizepräsident des Landvolks Niedersachsen, Manfred Tannen, vergangene Woche die Entwicklung des Milchmarktes im bisherigen Jahresverlauf. Bislang hätten sich zumindest die laufenden Kosten auf den meisten Höfen noch decken lassen. Ein möglicher Rückgang auf das Niveau vor der Corona-Pandemie mit durchschnittlichen Auszahlungspreisen von 32 Cent/kg Rohmilch sei aber nicht tragbar, stellte Tannen klar. Denn die Produktionskosten seien hoch und dürften es sicherlich in großen Teilen auch langfristig bleiben. In den nächsten Wochen ist laut dem Landvolk-Vizepräsidenten weiterhin mit sinkenden Auszahlungspreisen für die Milchbauern zu rechnen. Die Hoffnung sei, dass der Verbraucher auf die bereits einsetzenden niedrigeren Produktpreise reagiere. Die 250 g-Packung Butter habe im März mit durchschnittlich 1,49 € etwa 35 Prozent weniger gekostet als zum Höchststand im November 2022. Auch beim Käse seien sinkende Preise zu verzeichnen. Gleichzeitig bestehe die Sorge vor einer ausbleibenden Nachfrage aus China, welche insbesondere für die exportorientierten norddeutschen Molkereien bedeutend sei, erläuterte Tannen. Ihm zufolge hat das Jahr 2022 jedoch gezeigt, dass Milch weiterhin ein knappes, weltweit nachgefragtes Gut ist. (AgE)

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