Die europäischen Exporteure von Milchprodukten haben 2019 meist mehr Ware in Drittländern absetzen können als im Jahr zuvor. Laut vorläufigen Daten der EU-Kommission stiegen die Magermilchpulververkäufe aufgrund der Auslagerung aus der Intervention um 146 350 t oder 17,9 % auf die neue Rekordmarke von 962 360 t. Größter Kunde war China mit 126 300 t, wobei die Lieferungen in die Volksrepublik um 37,6 % zulegten. Auch Indonesien, die Philippinen, Nigeria und Saudi-Arabien kauften bedeutend mehr Magermilchpulver in der Gemeinschaft. Der ehemals wichtigste Abnehmer Algerien rutschte mit einem Rückgang seiner Bezüge um fast 30 % auf 100 720 t auf Platz zwei der bedeutendsten Ausfuhrdestinationen. Die Käseexporte der EU-Mitgliedstaaten blieben 2019 weiterhin auf Wachstumskurs. Insgesamt 879 700 t wurden in Drittstaaten abgesetzt, was gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 47 310 t oder 5,7 % bedeutete und so viel war, wie nie zuvor. Trotz der im Oktober 2019 verhängten Strafzölle blieben die USA wichtigster Käufer von EU-Käse; die Liefermenge über den Atlantik nahm gegenüber 2018 um 4,1 % auf 139 100 t zu. Der stärkste relative Anstieg wurde indes im Geschäft mit der Ukraine verzeichnet; die Ausfuhren dorthin schnellten um fast 70 % auf 23 710 t nach oben. Japan als zweitwichtigster EU-Kunde kaufte mit 114 130 t gut 7 % mehr Käse. Deutlich zugenommen haben 2019 auch die Butterausfuhren der Gemeinschaft. Diese erhöhten sich im Vorjahresvergleich um 52 260 t beziehungsweise 40,9 % auf 180 200 t. Dabei bestellten die USA mit 33 860 t gut ein Fünftel mehr Butter in der EU; die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) steigerten ihre Bezüge sogar um mehr als 150 % auf 10 950 t. Zum neuen Großkunden bei den EU-Anbietern wurde die Türkei mit einer Abnahmemenge von 10 110 t. Zudem stieg die Ausfuhr von Butteröl aus der EU um 12,3 % auf 31 100 t. Vollmilchpulver zählte hingegen, neben der Laktose zu den wenigen Erzeugnissen mit rückläufigem Drittlandsabsatz. Die Exporte nahmen im Vorjahresvergleich um 36 730 t oder 11,0 % auf 297 430 t ab. Neben der großen Konkurrenz des Wettbewerbers Neuseeland sorgte die Kaufzurückhaltung bei Kunden im Oman, Algerien, China oder der Dominikanischen Republik für das hier schwächere EU-Ausfuhrergebnis. Umfangreichere Verkäufe als 2018 erfolgten dagegen nach Nigeria und Kuwait. (AgE)