Der neuseeländische Molkereikonzern Fonterra hat in der ersten Hälfte des bis zum 31. Juli laufenden Geschäftsjahres 2022/23 gute Ergebnisse erzielt. Wie die Genossenschaft am 16. März mitteilte, legte die Verkaufsmenge gegenüber der Vorjahresperiode um 3,8 % auf 1,99 Mio t zu. Der Umsatz stieg wegen höherer Preise um 22,7 % auf 13,25 Mrd NZ$ oder umgerechnet 7,69 Mrd Euro. Noch besser sah es beim Gewinn nach Steuern aus, der trotz höherer Betriebskosten kräftig, nämlich um 50 % auf 317 Mio Euro zulegte. Die Bruttoprofitmarge der Geschäftstätigkeit wuchs von 14,9 % auf 17,3 %. Laut Fonterras Geschäftsführer Miles Hurrell zeigen die Ergebnisse, dass sich die Molkereigenossenschaft trotz Marktvolatilitäten gut entwickelt hat. „Die Größe und Diversifizierung unserer Genossenschaft hat es uns ermöglicht, Störungen zu umgehen und günstige Marktbedingungen zu nutzen“, so der Manager. Weil die Preise für Vollmilchpulver gesunken sind, wurden mehr Magermilchpulver und Sahneprodukte hergestellt, was die Milchauszahlungspreise stützte. Zudem wurden durch Produktionsumschichtungen die besseren Margen bei Käse- und Proteinerzeugnissen genutzt. Die Aussichten beurteilte Hurrell als „weiterhin positiv“. Die Genossenschaft habe eine klare Strategie. Der Milchauszahlungspreis von Fonterra wird 2022/23 allerdings nicht an das Rekordniveau aus der Vorsaison heranreichen. Hurrell bestätigte die aktuelle Milchpreisprognose, die im Spannenmittel bei 8,50 NZ$ (4,94 Euro) je Kilogramm Milchfeststoff liegt. Das wäre aber noch das zweithöchste Milchgeld in der Geschichte der Genossenschaft, die im vergangenen Wirtschaftsjahr 9,30 NZ$ (5,40 Euro) zahlte. Hinzu kommen die Dividende und eine Vergütung von Anteilsscheinen, die 2022/23 auch wegen Verkäufen ausländischer Milchwerke höher als im Vorjahr ausfallen werden. Rund 465 Mio Euro sollen an die Anteilseigner ausgeschüttet werden. Beim Rohstoffangebot muss Neuseelands Milchgigant aber auch in dieser Saison mit geringeren Mengen rechnen. Von Anfang Juni 2022 bis Ende Januar 2023 konnten im Vorjahresvergleich 1,6 % weniger Milchinhaltsstoffe verarbeitet werden. Ungünstige Witterungsbedingungen und ein gesunkener Milchkuhbestand waren die Gründe. Zuletzt wurde die Vorjahreslinie aber wieder leicht übertroffen. Für die gesamte Saison wird aktuell ein Rückgang der Verarbeitung von Milchfett und -eiweiß gegenüber 2021/22 um 0,9 % auf knapp 1,47 Mio kg Milchfeststoff erwartet. (Umrechnungskurs: 1 NZ$ = 0,5806 Euro) (AgE)