Fonterra prognostiziert Rekordmilchpreis

Mehrere Banken mit Agrargeschäft in Neuseeland haben bereits ihre Prognosen für das Milchpreisniveau in der laufenden Saison 2021/22 nach oben korrigiert; nun ist mit Fonterra der weltweit größte Exporteur von Milchprodukten nachgezogen. Das genossenschaftliche Unternehmen teilte am Dienstag vergangener Woche (26.10.) mit, dass es einen Auszahlungspreis für das Kilogramm Milchfeststoff zwischen 7,90 NZ$ (4,87 Euro) und 8,90 NZ$ (5,48 Euro) erwartet. Im Vergleich zur Prognose zu Saisonbeginn Anfang Juni liegt das jetzige Spannenmittel mit 8,40 NZ$ (5,17 Euro) um 0,40 NZ$ (25 Eurocent) höher. Das bereits überdurchschnittliche Niveau der Vorsaison würde damit um 11,4 % übertroffen und wäre gemeinsam mit dem Jahr 2013/14 das höchste in der Geschichte des Unternehmens. Laut Fonterra-Geschäftsführer Miles Hurrell ist die Anhebung der prognostizierten Spanne für den Erzeugermilchpreis 2021/22 ein Ergebnis der anhaltenden Nachfrage nach neuseeländischen Milchprodukten im Vergleich zum eher begrenzten Angebot. In den vergangenen Monaten habe es zwar eine nachlassende Nachfrage aus China gegeben, dafür sei sie in anderen Regionen aber stark gewesen. Auf der Angebotsseite werde ein nur unterdurchschnittliches Wachstum des weltweiten Milchangebots aufgrund der gestiegenen Futterkosten erwartet, beispielsweise in den USA und in Europa. „Diese Angebots- und Nachfrageentwicklung stützt das derzeitige Preisniveau, und eine höhere Rate abgeschlossener Kontrakte gibt mehr Sicherheit“, so Hurrell. Der Fonterra-Manager hob hervor, dass der Anstieg des Rohmilchpreises die Inputkosten der Molkerei erhöhen werde; die aktuelle Gewinnprognose für 2021/22 bleibe jedoch unverändert. Insgesamt würden mit dem anvisierten Milchpreis in dieser Saison rund 13 Mrd NZ$ (8,0 Mrd Euro) über das Milchgeld in den ländlichen Raum fließen. Hurrell wies aber auch darauf hin, dass es noch früh in der Saison sei und sich die Lage ändern könne. „Es gibt eine Reihe von Faktoren, die wir genau im Auge behalten und die sich auf die Nachfrage auswirken könnten“, so der Geschäftsführer. Dazu gehörten die anhaltenden Auswirkungen von Covid-19 auf die globalen Märkte, der wachsende Inflationsdruck, die Volatilität der Wechselkurse, die Witterungsbedingungen in Neuseeland sowie die möglichen Auswirkungen geopolitischer Probleme (Umrechnungskurs: 1 NZ$ = 0,6160 Euro). (AgE)

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