Globales Molkerei-Ranking: Zwei deutsche Unternehmen weiterhin unter den Top 20

Eines der beiden deutschen Unternehmen unter den 20 weltweit größten Molkereikonzernen hat seine Position weiter verbessert. Das zeigt das aktuelle Ranking der Rabobank für 2022. Demnach rückte der Müller-Konzern im vergangenen Jahr mit einem Umsatz von schätzungsweise 6,2 Mrd Euro vom 17. Platz im Vorjahr auf den 14. Rang vor. Dazu hat der Erwerb der deutschen Verarbeitungsbetriebe und Frischemarken von FrieslandCampina beigetragen. Der Erlös für 2021 wird auf lediglich 4,9 Mrd Euro beziffert. Derweil verteidigte das Deutsche Milchkontor (DMK) mit einem Umsatzplus von 20,4 % auf schätzungsweise 5,3 Mrd Euro den 18. Platz. Verschiebungen gab es auch in der Spitzengruppe. Während die französische Lactalis nach Angaben der niederländischen Banker mit einem Umsatzzuwachs von 4,6 Mrd Euro auf 27,2 Mrd Euro auch 2022 das Ranking anführte, verbesserte sich die US-Genossenschaft Dairy Farmers of America (DFA) mit einem Erlösplus von 7 Mrd Euro auf 23,3 Mrd Euro um zwei Plätze auf den zweiten Rang. Getragen wurde diese positive Entwicklung laut Rabobank von angehobenen Verkaufspreisen und einem organischen Wachstum. In der Folge rutschte der Schweizer Konzern Nestlé trotz eines Umsatzzuwachses von 4,1 Mrd Euro auf 22,1 Mrd Euro auf den dritten Rang und verdrängte die französische Danone mit 20,1 Mrd Euro auf den vierten Platz.
Auf den Plätzen fünf bis zehn rangierten das chinesische Molkereiunternehmen Yili mit einem Umsatz von 17,3 Mrd Euro, die dänisch-schwedische Arla Foods mit 13,8 Mrd Euro, die niederländische FrieslandCampina mit fast 13,7 Mrd Euro, die chinesische Mengniu mit gut 13,7 Mrd Euro, die neuseeländische Fonterra mit 13,4 Mrd Euro und die kanadische Saputo mit 13,0 Mrd Euro. Neu in der Rangliste der weltgrößten Molkereiunternehmen ist die irische Glanbia vertreten, die ihren Umsatz 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 36 % auf 4,8 Mrd Euro steigerte und damit auf dem 20. Platz landete. Der Rabobank zufolge profitierte das Unternehmen unter anderem von zunehmenden Verkäufen in US-Dollar. Indes schaffte es die japanische Meiji nicht mehr auf die Liste.
Nach den Berechnungen der Rabobank stieg der Gesamtumsatz der „Global Dairy Top 20“ im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2021 gemessen in US-Dollar um 7,4 %. Auf Basis der EU-Gemeinschaftswährung habe sich sogar ein Plus von 21 % auf 238,1 Mrd Euro ergeben, was auf die Aufwertung des Dollars, die Inflation und insgesamt angespannte Marktbedingungen wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine während des größten Teils des vergangenen Jahres zurückgeführt wird. Viele Unternehmen hätten – gemessen in ihren Landeswährungen – Rekordumsätze gemeldet, so die Banker. Allerdings seien die Einnahmezuwächse meist größtenteils durch explodierende Kosten aufgezehrt worden. Viele Molkereiunternehmen hätten rekordverdächtige durchschnittliche Ab-Hof-Milchpreise bezahlt, um die hohen Inputkosten der landwirtschaftlichen Betriebe auszugleichen. In den Milchwerken seien hingegen die steigenden Energiekosten und die Verfügbarkeit von Erdgas das größte Problem gewesen – vor allem in Europa. Zudem seien 2022 die Kosten für Logistik, Verpackungsmaterial und Arbeitskräfte im Vorjahresvergleich gestiegen. (AgE)

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