Initiative Milch wirbt um weitere Mitstreiter

Die Initiative Milch 2.0 GmbH wirbt aktiv um Molkereien, die sich bislang noch nicht finanziell an der Kommunikationsoffensive der deutschen Milchwirtschaft beteiligt haben. „Die Türen bei der Initiative Milch stehen weiterhin allen Unternehmen offen“, erklärte Gründungsgeschäftsführerin Kerstin Wriedt am 29. April in Berlin beim Forum Tierische Veredelung des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV). Wriedt nutzt laut eigenen Angaben jede Gelegenheit, das Leistungsspektrum der Initiative Milch in der Branche bekannt zu machen. Letztlich sei die Initiative Milch die Summe der Teilnehmer, die sie mitgestalteten. „Wir machen das zusammen“, so der Appell der Geschäftsführerin. PR-Expertin Wriedt zeigte sich zufrieden mit dem, was die Initiative im ersten Jahr seit ihrer Gründung geleistet hat, beispielsweise die neue Website, der moderne Auftritt auf den wichtigsten Social-Media-Kanälen, der Aufbau von Netzwerken sowie die gezielte Verbraucheransprache über Journalisten und andere Multiplikatoren. Gut angelaufen sei auch die Zusammenarbeit mit den Milchwirtschaftlichen Landesvereinigungen. „Wir schießen uns aufeinander ein und schauen, wo wir uns ergänzen können“, betonte die Geschäftsführerin der Initiative Milch.
Auch 2022 soll die Branchenkommunikation laut Wriedt zweigleisig laufen. „Einerseits braucht es die sachliche Verbraucherinformation, weil es viele Mythen gibt, zu denen wir Fakten addieren müssen. Gleichzeitig wollen wir mit einer emotionalen Ansprache in den sozialen Medien in die Mitte der jungen Zielgruppe“, erläuterte die Geschäftsführerin die kommunikative Stoßrichtung der Initiative Milch. Kritik, ein zu schmales Budget beschneide die kommunikativen Möglichkeiten der Initiative, wollte Wriedt in der anschließenden Diskussion so pauschal nicht gelten lassen. „Wir können mit dem verfügbaren Geld in den sozialen Medien Gas geben, eine hohe Reichweite in der jungen Zielgruppe aufbauen und Anlässe schaffen, um in den klassischen Medien Berichterstattung zu haben“, argumentierte sie. „Wenn wir aber mittelfristig mit Milchthemen vor die Tagesschau kommen wollen, dann reicht das aktuelle Budget allenfalls für die Nachtausgabe“, so die Kommunikationsexpertin.
Bekanntlich erfolgt die Finanzierung der Initiative Milch auf freiwilliger Basis durch Molkereien. Diese haben sich bereiterklärt, pro Tonne angelieferter Rohmilch 15 ct zu zahlen. Daraus speist sich ein Jahresbudget von anfangs rund 4 Mio Euro. Es ist den Initiatoren nach eigenen Angaben gelungen, zum Start mehr als 80 % der deutschen Milchmenge in der Kommunikationsoffensive zu bündeln. Einige namhafte Molkereien sind bisher aber nicht an Bord. Gesellschafter der 2021 gegründeten Initiative Milch 2.0 GmbH sind neben dem DRV der Deutsche Bauernverband (DBV) und der Milchindustrie-Verband (MIV). (AgE)

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