Irland: Landwirtschaft soll ein Viertel ihrer Treibhausgasemission einsparen

Die irische Regierung hat sich auf sektorale Obergrenzen für die Treibhausgasemissionen geeinigt, mit denen das Land eine führende Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels einnehmen will. Bezugnehmend auf das Jahr 2018 sollen bis 2030 über alle Branchen hinweg 51 Prozent der Emissionen eingespart werden, die sich dann insgesamt nur noch auf 36,25 Mio. t CO2-Äquivalent belaufen dürfen. Die Landwirtschaft, auf die im Basisjahr mehr als ein Drittel der gesamten Klimaschadgase entfiel, muss ihren Ausstoß von 23. Mio t CO2-Äquivalent um 25 Prozent auf 17,25 Mio. t senken. Sie bliebe damit mit Abstand größter Emittent von Treibhausgasen in Irland. Weitaus stärkere Einsparungen werden vom Elektrizitätssektor mit 75 Prozent und dem Transport mit 50 Prozent gefordert. „Der Planet heizt sich eindeutig schnell auf und wir müssen schnell handeln“, erklärte Irlands Umweltminister Eamon Ryan. Landwirtschaftsminister Charlie McConalogue wies darauf hin, dass das Reduktionsziel von 25 Prozent für die Landwirtschaft innerhalb des im Klimaschutzplan von 2021 vorgeschlagenen Korridors von 22 bis 30 Prozent liege. „Das Regierungsprogramm und das Klimagesetz habe zu einem starken Klimaschutz verpflichtet, betonte der Agrarressortchef. Es erkenne aber auch die besondere wirtschaftliche und soziale Rolle der Landwirtschaft und die Bedeutung einer nachhaltigen Lebensmittelproduktion an. Er sei zufrieden, dass die Einigung, die erzielt wurde, in dieser Hinsicht ein angemessenes Gleichgewicht finde, so McConalogue. Anders sieht dass der irische Bauernverband (IFA), der sich für ein maximales Reduktionsziel von 22 Prozent ausgesprochen hatte und vor den wirtschaftlichen Folgen warnte. „Die Regierung hat einem Ziel zugestimmt, ohne dass es einen Weg dorthin oder eine Finanzierung gibt, um die Landwirte bei der Verringerung der Emissionen zu unterstützen“, kritisierte IFA-Präsident Tim Cullinan. Landwirte im ganzen Land würden sich deshalb zu Recht Sorgen darüber machen, was dies für ihre Zukunft bedeute. „Die Regierung muss echte Vorschläge und eine angemessene Finanzierung vorlegen, um Klimaschutzmaßnahmen, einschließlich erneuerbarer Energien auf dem Bauernhof, zu unterstützen“, betonte der Bauernpräsident. Er bemängelte zudem, dass die Regierung die besonderen Eigenschaften von biogenem Methan nicht berücksichtigt habe und warnte vor Carbon-Leakage-Effekten durch eine Verlagerung von CO2-Emissionen in Länder mit geringeren Standards. (AgE)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.