Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat Behauptungen von Journalisten zurückgewiesen, das Ressort habe die Einführung des Nutri-Score als erweiterte Nährwertkennzeichnung in Deutschland verzögert. Anlass war am 23. Juni) ein Beitrag im ZDF-Politmagazin „Frontal 21“, in dem unter Verweis auf Foodwatch unter anderem der Vorwurf erhoben wurde, das Bundeslandwirtschaftsministerium habe eine Studie des Max-Ruber Instituts (MRI) umschreiben lassen, um den eindeutigen Nutzen des Nutri-Score zu verschleiern. Wie das Ministerium betonte, sollte der Bericht gerade keine Priorisierung der untersuchten Modelle enthalten. Nur so habe man im anschließenden Verfahren die weiteren Aspekte der Kennzeichnung ergebnisoffen und neutral untersuchen können. Vor allem die Verbraucherforschung habe nicht unter dem „Präjudiz einer favorisierten Lösung“ stehen sollen. Das Agrarressort stellte außerdem klar, dass es gegenüber dem Nutri-Score nicht skeptisch gewesen sei. Zu jedem der untersuchten Kennzeichnungssyteme gebe es offene und auch kritische Fragen. Bei der Auswahl der erweiterten Kennzeichnungssystems habe sich Ressortchefin Julia Klöckner stets ergebnisoffen gezeigt. Schließlich unterstrich das Ministerium, dass die für den Beitrag verwendeten Unterlagen von Foodwatch entgegen der Darstellung nicht rechtlich erstritten worden seien. Vielmehr habe im Haus eine Anfrage nach dem Informationsfreiheitsgesetz vorgelegen, die beantwortet worden sei. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat sich für die Einführung des Nährkennzeichnungssystems Nutri-Score entschieden. Die Unternehmen sollen es freiwillig umsetzen können. Einer verpflichtenden Kennzeichnung steht das EU-Recht entgegen. (AgE)