Die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln ist in Deutschland auch während der Corona-Krise gesichert. Das hat die Landwirtschaftskammer Niedersachsen am 17. April in Oldenburg versichert. Zwar prägten Hamster- und Panikkäufe, wie sie in der Bundesrepublik in den vergangenen Wochen bei Grundnahrungsmitteln zu beobachten gewesen seien, nun auch globale Marktentwicklungen. Nach Einschätzung der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) könnte sich dadurch rasch eine internationale Versorgungskrise entwickeln. Außerdem schränkten immer mehr Länder den Export von Grundnahrungsmitteln ein. So hätten beispielswiese die Ukraine und Russland die Ausfuhr von Getreide verboten. Dennoch rechnet der Marktexperte der Kammer, Dr. Albert Hortmann-Scholten, für Deutschland auch im Fall einer zweiten Pandemiewelle nicht mit Versorgungsengpässen. Die deutschen Landwirte erzeugten genug Fleisch, Milch, Kartoffeln, Zucker und Brotgetreide, um den hiesigen Bedarf vollständig zu decken. Die Eierversorgung könne zwar nicht vollständig aus heimischer Produktion gewährleistet werden, doch würden die fehlenden 30 % derzeit aus dem benachbarten EU-Ausland bereitgestellt. Anders sehe es bei Obst, Gemüse und Honig aus, so die Kammer. Der Selbstversorgungsgrad bei Obst und Gemüse belaufe sich nämlich auf nur 25 % bis 30 %, was vor allem am immer umfangreicheren Verbrauch an tropischen Früchten liege. Zudem sei der Honigkonsum in den vergangenen Jahren auf jetzt etwa 1,1 kg pro Kopf und Jahr gestiegen, wovon nur 30 % aus bundesdeutscher Erzeugung stammten. Sollte sich die Situation an den internationalen Agrarmärkten weiter zuspitzen, dann müssen die bundesdeutschen Konsumenten nach Einschätzung der Kammer vor allem für Importobst und -gemüse mit höheren Preisen rechnen. Darüber hinaus dürfte wegen des Mangels an Saisonarbeitskräften auch die Vermarktung von Frühgemüse wie Rhabarber sowie von Salat, Salatgurken und Erdbeeren heimischer Produktion rückläufig sein. (AgE)