Milcherzeugerpreise weiter hoch

Nach wie vor bewegen sich die Milcherzeugerpreise der Europäischen Union auf einem hohen Niveau. Die Preise für Spotmilch in Italien sind laut EU-Kommission Ende September auf ein neues Allzeithoch von 67,5 Cent/kg gestiegen; in Deutschland wird die 60-Cent-Marke beim Auszahlungspreis derzeit von vielen Molkereien in Norddeutschland erreicht oder sogar überschritten. Der vom Kieler Institut für Ernährungswirtschaft (ife) aus den Verwertungsmöglichkeiten von Butter und Magermilchpulver abgeleitete Rohstoffwert der Milch konnte im September seinen vorherigen Rückgang stoppen. Er lag mit 59,7 Cent/kg für eine Standardmilch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß ab Hof um 0,3 Cent über dem Augustwert und übertraf das Vorjahresniveau um 20,8 Cent. Die jüngste leichte Aufwärtsbewegung des Rohstoffwertes war den etwas höheren Butternotierungen im September an der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten geschuldet; die Magermilchpulverpreise gaben dagegen moderat nach. In der vergangenen Woche tat sich bei den Butternotierungen in Kempten dagegen nichts, sie blieben stabil. Berichtet wurde von einer anziehenden Nachfrage für Päckchenbutter im Lebensmitteleinzelhandel, während sich die meist industriellen Käufer von Blockbutter laut Börse abwartend verhielten. In den Supermärkten wurde das 250-g-Päckchen im Einstiegssortiment weiterhin für 2,29 Euro angeboten; das waren laut Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) 94 Cent mehr als genau ein Jahr zuvor. Gänzlich unverändert blieben Ende September die amtlichen Notierungen für Hart- und Schnittkäse, der bei begrenzten Beständen gut gefragt blieb. Bei Magermilchpulver sorgten die Marktunsicherheiten laut Zentraler Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) für ein vorsichtiges und zurückhaltendes Kaufverhalten. Die Folge war laut Kemptener Börse ein durchschnittlicher Preisabschlag für die lebensmitteltaugliche Ware von 6,5 Cent auf 3,65 Euro/kg bis 3,85 Euro/kg, wobei das Minus am oberen Spannenende mit 10 Cent im Vorwochenvergleich am stärksten ausfiel. Die Futtermittelqualitäten konnten hingegen unverändert verkauft werden. Fortgesetzt ruhig war laut ZMB die Nachfrage für Vollmilchpulver; es wurde meist nur auftragsbezogen produziert. Im unteren Preissegment gelang es den Herstellern bei Neuabschlüssen jedoch, den Verkaufspreis um 5 Cent auf 4,95 Euro/kg anzuheben. Bei einem stetigen Warenabfluss tendierten laut Kemptener Börse die Preise für Molkenpulver meist stabil, hier und da bei der Lebensmittelware auch etwas schwächer. (AgE)

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