Milchproduktion mit Weidehaltung ist klimafreundlich

Die weidebasierte Milchproduktion kann sehr hohe Milchleistungen mit sehr niedrigen Methanemissionen verbinden und somit zum Klimaschutz beitragen. Das ist das Ergebnis eines Forschungsprojektes, das Wissenschaftler der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität (CAU) zu Kiel durchgeführt haben. Wie Dr. Carsten Malisch als Koordinator der Studie am 1. April erklärte, stellt die Weidehaltung der Kühe außerdem Zusatzleistungen für die Artenvielfalt bereit. Der Zuchtfortschritt der Futterpflanzenzüchtung der vergangenen 20 Jahre werde mit optimiertem Weidemanagement kombiniert. „Auf Importfuttermittel kann verzichtet werden, denn das notwendige Protein im Futter liefert der Klee“, so Malisch. Nach Angaben der Universität erfassten die Forscher und Forscherinnen auf dem Versuchsgut Lindhof im Rahmen des EU-Projektes „SusCatt“ über ein Jahr hinweg die Milchleistungen und Methanemissionen von weidenden Jersey-Kühen. Die Milchleistungen der Tiere seien sehr hoch und vergleichbar mit Jersey-Kühen aus einer anderen Studie gewesen, die bei gleichem Körpergewicht 61 % Kraftfutter in der Ration aufgenommen hätten. Außerdem sei die Milchleistung auf artenreichen Beständen sogar signifikant gestiegen und habe in der frühen Laktationskurve im Mittel bis zu 30 kg Standardmilch (ECM) pro Kuh und Tag erreicht. Da Jersey-Kühe mit etwa 430 kg Körpergewicht deutlich leichter seien als Holstein-Friesian-Kühe, seien dies bezogen auf das Körpergewicht extrem hohe Leistungen. Diese Milch sei von exzellenter Qualität mit Fettgehalten von durchschnittlich 5 % bis 6 % gewesen. Die Methanbildung sei zwar leicht gestiegen; allerdings bewegten sich die betreffenden Emissionen von 8 g bis 10 g Methan bezogen auf das Kilogramm Standardmilch auf einem sehr niedrigen Niveau, berichtete Malisch. Dies sei vor allem das direkte Resultat der exzellenten Futterqualitäten und hohen Futteraufnahmen auf der Weide. Um dies zu erreichen, hätten die Kühe auf etwa 15 Teilflächen bis zu zehn Mal im Jahr „rotiert“. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift „Agriculture“ veröffentlicht und kann im Internet heruntergeladen werden. (www.bit.ly/3whDh6X) (AgE)

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