Moderater Milchpreisanstieg trotz saisonal höherer Anlieferungen

Der saisonale Höhepunkt der Milchanlieferungen in Deutschland ist überschritten; bis November dürfte die Rohmilchmenge nun in der Tendenz abnehmen. Eher ungewöhnlich ist in diesem Jahr, dass sich die Erzeugerpreise auch in Zeiten des hohen Milcheingangs befestigen konnten. Nach vorläufigen Angaben der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) lag der durchschnittliche Preis für eine Standardmilch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß im April bei 34,0 Cent/kg und damit um 0,7 Cent über dem Vormonat, in dem es bereits eine Preiserhöhung von 0,5 Cent gegeben hatte. Das im Vorjahresvergleich geringere Milchaufkommen, eine gute Nachfrage und der Anstieg der Preise am Produktmarkt hätten dazu geführt. Bis zur Jahresmitte werden laut Experten weitere Zuwächse beim Milcherzeugerpreis erwartet, die aus Sicht der Milchbauern aufgrund der gestiegenen Futter- und anderer Kosten auch dringend notwendig seien. Am Markt für Milchprodukte war in der vergangenen Woche dagegen eher wenig Preisbewegung. Die Notierung für Päckchenbutter an der Süddeutschen Butter- und Käsebörse wurde am vergangenen Mittwoch (9.6.) am oberen Spannenende um 6 Cent auf 4,20 Euro/kg heraufgesetzt, während die schwach gefragte Blockbutter dagegen im Spannenmittel 4 Cent verlor und in den Grenzen von 4,00 Euro/kg bis 4,07 Euro/kg notiert wurde. Im Hartkäsesegment war Emmentaler laut Börse sehr gut gefragt, die Notierung änderte sich jedoch nicht. Bei Emmentaler aus Rohmilch wurde der obere Spannenwert um 70 Cent auf 5,80 Euro/kg zurückgesetzt. Bei einem ausgeglichenen Markt blieben die Notierungen für die Schnittkäsesorten Gouda und Edamer in Hannover ebenfalls weitgehend stabil. Angesichts eines ruhigen Geschäftsverlaufs kam auch der Preisanstieg für Magermilchpulver laut Kemptener Börse zum Stillstand. Die Käufer am Weltmarkt verhielten sich eher abwartend, und im EU-Binnenmarkt würden hauptsächlich bestehende Kontrakte bedient, erläuterte die Zentrale Milchmarkt Berichterstattung (ZMB). Am Vollmilchpulvermarkt traf ein begrenztes Angebot auf eine schwache Nachfrage. Die Verkäufer mussten etwas Zugeständnisse machen, weshalb der untere Wert der Preisspanne um 2 Cent auf 3,23 Euro/kg sank. Für Molkenpulver in Lebensmittelqualität gab es der ZMB zufolge eine stetige Nachfrage; die Verkaufspreise erhöhten sich laut Kemptener Börse im Schnitt um 1 Cent auf 1,11 Euro/kg bis 1,16 Euro/kg. (AgE)

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