Neuartige biobasierte Kunststofffolie entwickelt

Wissenschaftler aus einem Forschungsverbund haben eine biobasierte Kunststofffolie für die Verpackung von Lebensmitteln entwickelt. Wie die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) dazu berichtete, gibt es den Prototypen einer neuartigen biobasierten Folie auf Basis von Polymilchsäure (PLA), die im Zusammenwirken mit der Funktionsschicht bioORMOCER einen höheren Gesamtbarriereeffekt gegenüber Sauerstoff und Wasserdampf aufweist als die unbeschichtete Ausgangsfolie. Bezogen auf erdölbasierte Multilayerfolien habe sie bei vergleichbarer Foliendicke höhere Steifigkeiten und lasse sich gut recyceln, hob die FNR hervor. Bei den ORMOCER-Materialien handelt es sich um anorganisch-organische Hybridpolymere, die bereits vor mehr als 30 Jahren am Fraunhofer-Institut für Silicatforschung (ISC) entwickelt wurden. Der organische Polymeranteil ist bei den bioORMOCER durch einen biobasierten Anteil ersetzt. Die Nachhaltigkeitsbewertung zeige ein verringertes Treibhausgaspotential des Gesamtfoliensystems gegenüber der unbeschichteten Trägerfolie, stellte die Fachagentur fest. Dank der bioORMOCER-Schicht erreiche die Folie bessere Barriereeffekte bei geringerer Dicke und weniger Materialverbrauch. Weiteres Material könne durch die Rückführung von Produktionsabfällen in den Herstellungsprozess eingespart werden, was bei erdölbasierten Multilayerfolien nicht möglich sei. Der FNR zufolge ist es auf dem Weg zur industriellen Produktion der neuen biobasierten Barrierefolien gelungen, die Verarbeitung des PLA-Compounds und die bioORMOCER-Synthese vom Labor- auf einen industriellen Maßstab hoch zu skalieren. Die Wissenschaftler seien deshalb hinsichtlich der künftigen wirtschaftlichen Verwertung optimistisch. (AgE)

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