Neuseeland: Rekordmilchgeld für Fonterra-Lieferanten

Neuseelands größte Molkerei Fonterra hat jetzt bereits zum dritten Mal in der noch bis Ende Mai laufenden Saison 2021/22 die Prognose für ihren Milchauszahlungspreis angehoben.
Wie das genossenschaftliche Unternehmen heute mitteilte, soll die Vergütung für das Kilogramm Milchfeststoff auf einem Rekordniveau zwischen 8,90 NZ$ (5,27Euro) und 9,50 NZ$ (5,62 Euro) liegen. Im Vergleich zur Prognose von Anfang Dezember wurde das jetzige Spannenmittel von 9,20 NZ $ (5,44 Euro) um 0,50 NZ$ (0,30 Euro) heraufgesetzt; gegenüber der Erstschätzung zu Saisonbeginn Juni 2021 ist das ein Plus von 1,20 NZ $ (0,71 Euro). Das bereits überdurchschnittliche Auszahlungsniveau der Vorsaison würde damit um 22,0 % übertroffen, der bisherige Rekord von 8,40 NZ$ (4,97 Euro) aus der Kampagne 2013/14 um 9,5 %.
Laut Fonterra-Geschäftsführer Miles Hurrell ist die aktuelle Milchpreisprognose „das Resultat einer guten Nachfrage nach Milchprodukten in einer Zeit eingeschränkter globaler Milchversorgung“. Die Nachfrage bleibe, mit regionalen Unterschieden, weltweit stark. Gleichzeitig werde ein nur unterdurchschnittliches Wachstum der globalen Milcherzeugung erwartet, die in Europa hinter dem Vorjahr zurückbleibe und in den USA durch hohe Futterkosten gebremst werde. Fonterra selbst hatte im Januar seine Erwartungen für die verarbeitete Menge an Milchfeststoff für die Saison 2021/22 um 1,6 % auf 1,50 Mio. t zurückgeschraubt.
Hurrell räumte ein, dass der Anstieg des Milchpreises die Margen der Molkereigenossenschaft unter Druck setze, doch bleibe die Gewinnprognose je Anteil bestehen. Das höhere Auszahlungsniveau sei sowohl für die Landwirte als auch für die neuseeländischen Gemeinden „eine gute Nachricht“, denn es würden in dieser Saison rund 13,8 Mrd. NZ$ (8,2 Mrd. Euro) über das Milchgeld in den ländlichen Raum fließen. Der Fonterra-Geschäftsführer wies zugleich auf eine Reihe von Faktoren hin, auf die geachtet werden müsse. So wirke sich die hohe Inflationsrate auf die Betriebskosten aus, und es gebe ein größeres Potential für Volatilitäten infolge hoher Milchpreise und wirtschaftlicher Störungen durch Covid mit der neuen Omikron-Variante. (AgE)

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