Die Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW (LV Milch) hat auf ihrer Jahrespressekonferenz u.a. darüber berichtet, wie sich Corona im Jahr 2020 auf den Milchmarkt in Nordrhein-Westfalen ausgewirkt hat:
• In den Supermärkten haben die Verbraucher mehr Butter, Joghurt, Käse, Quark und erstmals seit längerem auch wieder mehr Konsummilch nachgefragt. Insbesondere Biomilch legte von Januar bis Oktober um 15,5% zu; bei Weidemilch waren es 17,3%.
• Im Gastronomie- und Foodservice-Bereich brach der Absatz um 75% ein. Das konnte auch der Mehrabsatz im LEH nicht vollständig auffangen.
• Milchimitate wie Soja- oder Hafermilch stiegen um 60% auf etwa 180 Mio. l an. Die LV Milch mahnt, dass z.B. Hafermilch weniger werthaltig für die menschliche Ernährung sei als Kuhmilch und auch kein sonst nicht nutzbares Grasland veredele.
Der durchschnittliche Milcherzeugerpreis in Nordrhein-Westfalen belief sich im vergangenen Jahr auf rund 33,3 Cent/kg (4% Fett, 3,4% Eiweiß); 0,4 Cent oder 1,2 % weniger als 2019. Obwohl deutlich mehr Umwelt-, Klima- oder Tierschutzauflagen zu erfüllen sind und auch die Anforderungen des Handels angestiegen sind, hat sich das Preisniveau in den vergangenen Jahrzehnten nicht nennenswert erhöht, kritisiert die LV Milch. Zusätzlich übten Futterknappheit durch Dürrejahre und Kritik aus der Gesellschaft Druck aus, sodass 2020 rund 4% der Milcherzeuger aufgegeben hätten. (Elitemagazin)