Ölsaatenverarbeiter kritisieren „Nutri-Score“

Kritik an der Nährwertkennzeichnung „Nutri-Score“ hat der Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (OVID) geübt: Das System versage bei der Einstufung aller Pflanzenöle und -fette. Alle würden in die orange-roten Kategorien C oder D eingestuft und damit mit dem Hinweis versehen, möglichst weniger davon zu konsumieren, erklärte OVID-Präsidentin Jaana Kleinschmit von Lengefeld zum Tag der gesunden Ernährung am 7. März in Berlin. Das sei nach „neuesten ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen falsch, diskreditiert alle gesunden Pflanzenöle und steht klar im Widerspruch zu Empfehlungen renommierter Ernährungswissenschaftler“. Nutri-Score berücksichtige nur den Gesamtfettgehalt eines Lebensmittels sowie den Anteil gesättigter Fettsäuren, erläuterte die OVID-Präsidentin. Dabei seien für eine gesunde Ernährung einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren relevant, weil sie lebensnotwendige Bausteine für Körperzellen beinhalteten. Kleinschmit von Lengefeld forderte eine Anpassung des Nutri-Score. Er müsse unterschiedliche Fettsäurespektren in Lebensmitteln berücksichtigen. Nur so könne er seinen Zweck erfüllen und Verbraucher bei der gesunden Ernährung unterstützen. „In der vorliegenden Form tut er es nicht, denn er wertet eine ganze Gruppe gesunder Pflanzenöle ab“, so die OVID-Präsidentin. Der Nutri-Score ist ein System der Nährwertkennzeichnung von Lebensmitteln und wurde erstmals 2017 in Frankreich eingeführt. Für Deutschland ist die Einführung auf freiwilliger Basis geplant. (AgE)

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