Die Ankündigung des Lebensmittelhandelskonzerns Rewe in Österreich, die Milchpreise stabil zu halten, ist von Vertretern des landwirtschaftlichen Berufsstandes begrüßt worden. Der Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, Josef Moosbrugger, sprach 5. Mai von einem ersten Schritt für ein „neues Verständnis von Zusammenarbeit“ zwischen den Sektoren. Ein „Österreich-Pakt“ für mehr regionale Lebensmittel sei das ideale Zukunftsinstrument für Landwirtschaft, Verarbeitungswirtschaft und Arbeitnehmer. Wissenschaftliche Studien belegten, dass ein Mehr an heimischen Lebensmitteln ein spürbares Plus an Wertschöpfung und Arbeitsplätzen bedeute. Gerade in der jetzigen wirtschaftlichen Situation sei ein klares Bekenntnis aller Beteiligten zu einem solchen Pakt positiv für die gesamte Gesellschaft, so Moosbrugger. Zugleich forderte er gemeinsam mit Bauernbund-Präsident Georg Strasser den Handel auf, im Sinne von Planbarkeit, Preisstabilität und Sicherheit die Zusage bis zum Herbst gelten zu lassen. Moosbrugger und Strasser wiesen in dem Zusammenhang darauf hin, dass Bäuerinnen und Bauern gemeinsam mit ihren Molkereien bereits erste Schritte gesetzt hätten, um die Märkte zu entlasten. „Diesen Weg wollen wir weitergehen und erwarten uns dabei auch finanzielle Hilfe durch die EU-Agrarpolitik. Denn sie hat es in der Hand, eine freiwillige Rücknahme von Liefermengen zu unterstützen“, betonte der Kammerpräsident. Strasser kündige an, er werde den Dialog mit den Handelsketten fortführen. Ziel sei es, den österreichischen Familienbetrieben eine Perspektive zu bieten. Das funktioniere nur, „wenn wir jetzt gemeinsam an einem Strang ziehen, Systeme und Denkmuster umbauen und somit mehr Wertschätzung für österreichische Lebensmittel generieren“. Das Rennen um den billigsten Preis bei Lebensmitteln könne und dürfe nicht die Lehre aus der Krise sein. (AgE)