Die Milchanlieferung an die deutschen Molkereien ist in der 14. Woche wieder höher ausgefallen als in der Vorwoche, nachdem der saisonale Anstieg zuvor kurzfristig unterbrochen worden war. In der Berichtswoche wurden im Schnitt 0,5 % mehr angeliefert als in der Vorwoche und 0,7 % mehr als in der Vorjahreswoche. In Frankreich wurde die Vorjahreslinie gleichzeitig um 1,0 % unterschritten.
Die Preise für flüssigen Rohstoff waren in der Karwoche stark unter Druck geraten. Aktuell haben sich die Erlöse für Magermilchkonzentrat und Industrierahm im Vergleich zu ihren Tiefstständen wieder etwas befestigt, sind aber weiterhin schwach.
Die Lage am Markt für Magermilchpulver ist aktuell etwas uneinheitlich. In der vergangenen Woche war der Geschäftsverlauf recht ruhig. Zu Beginn der laufenden Woche ist aber eine gewisse Belebung spürbar. Die Hersteller verfügen überwiegend weiter über eine gute Auftragslage für die kommenden Monate. Die bestehenden Kontrakte werden trotz der Verunsicherung durch die Corona-Krise dem Vernehmen nach überwiegend normal abgerufen. Nur in Einzelfällen kommt es zu Verzögerungen. Die Verfügbarkeit von Rohstoff für die Trocknung von Magermilch hat zuletzt zugenommen, da die Käseproduktion teilweise gedrosselt wird. Damit hat sich das Angebotsspektrum erweitert. Für bestimmte Qualitäten besteht noch kurzfristiger Bedarf, dem aber ein begrenztes Angebot gegenübersteht. Die Nachfrage vom Weltmarkt wird aktuell als gut beschrieben. In verschiedenen Regionen der Welt besteht Kaufinteresse. Außerdem ist auch die europäische Lebensmittelindustrie an sehr langfristigen Abschlüssen interessiert, wohl um sich günstige Konditionen zu sichern.
Die Preise für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität hatten in der vergangenen Woche bei einem umfangreichen Angebot an Magermilchkonzentrat erneut nachgegeben und sich zuletzt wieder stabilisiert. Je nach Qualität sind die Erlöse etwas uneinheitlich. Weiter nachgegeben haben auch die Preise für Futtermittelware.
Für Vollmilchpulver gehen immer wieder kleinere Anfragen bei den Werken ein, die auch zu Abschlüssen führen. In Deutschland wird vor allem auftragsbezogen produziert und die Preise tendieren vergleichsweise stabil. Innerhalb der EU sind die Preise recht uneinheitlich.
Bei Molkenpulver wird von stabilen Marktverhältnissen berichtet. Futtermittelware wird zu unveränderten Preisen ruhig gehandelt. Lebensmittelware wird ebenfalls als stabil eingeschätzt. (Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu)/proplanta)