Preise für Milchpulver und Molkenpulver vom 20. Juli

Der saisonale Rückgang der Milchanlieferung in Deutschland war zuletzt unterbrochen. Laut Schnellberichterstattung der ZMB erfassten die deutschen Molkereien in der 27. Woche 0,1 % mehr Milch als in der Vorwoche. Das Vorjahresniveau wurde damit noch um 0,6 % unterschritten Aufgrund der aktuell hohen Temperaturen ist für die laufende Woche von einer stärkeren Abnahme auszugehen. In Frankreich bewegte sich die Milchanlieferung in der 27. Woche um 0,8 % über der Vorjahreslinie.
An den Rohstoffmärkten war zuletzt für Magermilchkonzentrat und Rohmilch mehr Nachfrage aus den von Hitze gekennzeichneten Regionen Südeuropas vorhanden, was feste Preise nach sich zieht. Industrierahm hat sich in der vergangenen Woche etwas schwächer entwickelt. Der Handel mit flüssigem Rohstoff ist in die laufende Woche ruhig gestartet. Die Logistik erweist sich unverändert als sehr herausfordernd.
Die Lage am Markt für Magermilchpulver ist wie bereits in den vergangenen Wochen der Urlaubszeit entsprechend ruhig. Vor allem werden bestehende Kontrakte abgewickelt, die auch gut abgerufen werden. Neue Anfragen für kurzfristige Lieferungen gehen aber nur sehr vereinzelt ein. Am Weltmarkt ist das Kaufinteresse aktuell überschaubar, auch wenn einzelne Käufer in den Markt zurückkommen. Innerhalb der EU sind die Aktivitäten aktuell sehr ruhig. Viele Marktbeteiligte sind in den Sommerferien.
Für das vierte Quartal des laufenden Jahres besteht Kaufinteresse, zumal die Warenversorgung hier noch nicht gesichert ist. Mit Abschlüssen sind aber Käufer wie auch Verkäufer bislang zurückhaltend, da anhaltend ungewöhnlich viele Unsicherheiten bestehen. Sie beziehen sich auf die weitere Milchproduktion bei starker Trockenheit in weiten Teilen Deutschlands und Europas, die Frage der Energie- und insbesondere Gasversorgung, die Verarbeitungskosten in Anbetracht steigender Energiepreise, die Verfügbarkeit von Produktionsmitteln und die weltweite Konjunkturentwicklung. Nach dem Ende der Ferienzeit ist erfahrungsgemäß mit einer Belebung der Nachfrage zu rechnen.
Die Preise für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität sind weiter uneinheitlich. Teils sind günstigere Partien im Markt, die auch vom Handel angeboten werden. Die Hersteller halten aber meist an ihren Preisforderungen fest. Futtermittelware wird weiterhin ruhig nachgefragt und tendiert etwas schwächer.
Der Markt für Vollmilchpulver ist ferienbedingt weiter ruhig und es kommen nur wenig neue Geschäfte zu Stande. Die Preise sind weiterhin innerhalb der EU recht uneinheitlich. Am internationalen Markt ist die Wettbewerbsfähigkeit von EU-Ware weiterhin eingeschränkt.
Am Markt für Molkenpulver ist ein ruhiges Kaufinteresse zu beobachten, insbesondere was Futtermittelware betrifft. Diesem steht ein gut ausreichendes Angebot gegenüber. Der rasche Preisrückgang der vergangenen Wochen scheint aber gestoppt zu sein und eine Stabilisierung stattzufinden. Mit Lebensmittelware kommen immer wieder neue Aufträge zu Stande. (Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. Kempten (Allgäu)/proplanta.de)

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