Rabobank: Niederländische Milchproduktion stagniert wahrscheinlich

Die Milcherzeugung in den Niederlanden wird nach Einschätzung der Rabobank in den kommenden zwei Jahren das Niveau von 2016 nicht übertreffen. Wie aus einer aktuellen Studie der niederländischen Analysten hervorgeht, wird die dortige Milchproduktion durch die begrenzte Verfügbarkeit von Flächen und durch die handelbaren Phosphatemissionsrechte gehemmt. Die holländische Milchbranche müsse lernen, mit diesen Einschränkungen umzugehen. Die Rabobank empfiehlt vor diesem Hintergrund unter anderem die Optimierung der Milchverwertung in den Niederlanden; die Verbraucher fragten immer wieder nach „Premium“-Produkten in kleineren Verpackungen. Außerdem müsse die Nutzung der Verarbeitungskapazitäten verbessert werden. Zudem dürfte es sich lohnen zu untersuchen, wie die Milchvermarktungskette bedarfsorientiert koordiniert werden könnte. Laut Rabobank hat sich die Abhängigkeit der holländischen Milchwirtschaft von den Entwicklungen am Weltmilchmarkt seit 2007 verstärkt. Gründe dafür seien die liberalere Agrarpolitik der Europäischen Union und die zunehmende Abhängigkeit vom Überseeverkauf. Diese Entwicklung habe in den vergangenen zehn Jahren zu erheblichen Preisschwankungen geführt. Die Utrechter Marktexperten gehen davon aus, dass die globale Nachfrage nach Milchprodukten bis 2022 weiterhin um 2 % bis 2,5 % pro Jahr steigen wird. Dieses Wachstum werde vor allem in Regionen mit einer zunehmenden Bevölkerungszahl und einem steigenden verfügbaren Durchschnittseinkommen stattfinden. Für Europa wird dagegen nur eine Wachstumsrate von 0,4 % erwartet. Der Trend zu Premiumprodukten sei auch in China erkennbar. Unterdessen wird das zukünftige Wachstum der Milchproduktion in einigen Entwicklungs- und Schwellenländern wie etwa Indien nach Einschätzung der niederländischen Analysten nicht ausreichen, um die regionale Nachfrage nach Milcherzeugnissen zu decken. Daraus ergäben sich Exportchancen auch für die Niederlande. Deutlich zunehmende Milchausfuhren seien aber nur für andere EU-Milchexportländer zu erwarten. (AgE)

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