Weil der Absatz von Bioprodukten in der Schweiz steigt, sucht der Verband Bio Suisse jetzt wieder umstellungswillige Betriebe. Neue Chancen gebe es vor allem für Milchproduzenten und für Betriebe mit Ackerbau. Auch in Anbetracht der Altersstruktur der aktuellen Betriebsleiter, die im Mittel über 50 Jahre alt seien, werde nach neuen Milcherzeugern gesucht, teilt der Verband auf Anfrage der Elite-Redaktion mit. In den letzten zehn Jahren habe man die Biomilch-Erzeugung und die Verwertung stetig steigern können. Zwar habe es 2022 beim Absatz von Trinkmilch und Butter etwas rückläufige Zahlen gegeben, das Niveau von 2019 wurde allerdings noch übertroffen. Vor allem Bio-Käse sei gefragt. Aktuell erhalten die Schweizer Biomilch-Erzeuger im Mittel 9,5 Rappen pro kg mehr ausbezahlt als die konventionellen Milchbauern. Im März erhielten sie 85,4 Rappen/kg Milch. Das sind umgerechnet rund 82 ct/kg. Zum Vergleich: Die konventionellen Milchbauern bekamen im gleichen Monat 70,63 Rappen (rd. 72 ct/kg). Im vergangenen Jahr einigten sich die Marktpartner laut Bio Suisse auf zwei Preiserhöhungen. Das jetzige Niveau soll das ganze Jahr über gehalten werden. Die Inflation ist in der Schweiz gegenüber Deutschland deutlich niedriger. Zur stabilen Marktentwicklung bei Bio dürfte aber auch das Kaufverhalten der Schweizer und die geringere Marktbedeutung von Discountern beigetragen haben.