Als einen Systemfehler, der geändert werden muss, hat die agrarpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Dr. Kirsten Tackmann, die aus ihrer Sicht „ungerechte Verteilung von Gewinnen und Risiken“ entlang der Lieferkette Milch angeprangert. Bei kaum einem Zweig der Landwirtschaft sei der Systemfehler so offen erkennbar wie bei der Milch, insbesondere nach der Abschaffung der Milchquoten im April 2015. „Was als Befreiung gefeiert wurde, hat sich als das herausgestellt, was es ist: Die endgültige Auslieferung der Milcherzeuger an die Macht von Molkerei- und Lebensmittelkonzernen“, kritisierte die Linken-Politikerin anlässlich des gestrigen internationalen Tags der Milch.
„Die strategische Orientierung auf möglichst billig produzierte Milch für den Weltmarkt ist sozial, ökologisch aber auch ökonomisch eine Sackgasse“, stellte Tackmann weiter fest. Die Folge seien nicht kostendeckende Erzeugerpreise zu Lasten der Tiere und der Bauern. Deshalb müsse es strategisch darum gehen, dass Kühe unter guten Bedingungen möglichst lange lebten und die Milchmenge nachfrageorientiert und solidarisch gesteuert werden könne. „Mehr Wertschöpfung aus der Milch und ihre regionale Verarbeitung und Vermarktung sind gut für uns alle“, betonte die Agrarsprecherin.
Die strukturelle Ursache der Marktmacht einiger weniger Molkerei- und Lebensmittelkonzerne sollte laut Tackmann durch ein gemeinwohlorientiertes Kartellrecht korrigiert werden. Darüber hinaus werde ein kooperatives Wirtschaftssystem gebraucht, in dem solidarische Regeln gelten und durchgesetzt würden. Die angekündigte Meldestelle für unlautere Handelspraktiken müsse endlich kommen, reiche aber nicht aus.
„Regelungen für Mindestpreise für Nahrungsmittel des täglichen Bedarfs können genauso zur Stabilisierung der systemrelevanten Teile der Landwirtschaft beitragen wie ein Werbeverbot mit Dumpingpreisen“, erklärte die Politikerin der Linken. Neben Hofläden und Milchtankstellen müsse auch eine klare und wahre Kennzeichnung den Mehrwert der regionalen Produktion sicherstellen. Milchbetriebe sollten endlich auf Augenhöhe mit den anderen Teilen der Lieferkette verhandeln können. (AgE)
„Die strategische Orientierung auf möglichst billig produzierte Milch für den Weltmarkt ist sozial, ökologisch aber auch ökonomisch eine Sackgasse“, stellte Tackmann weiter fest. Die Folge seien nicht kostendeckende Erzeugerpreise zu Lasten der Tiere und der Bauern. Deshalb müsse es strategisch darum gehen, dass Kühe unter guten Bedingungen möglichst lange lebten und die Milchmenge nachfrageorientiert und solidarisch gesteuert werden könne. „Mehr Wertschöpfung aus der Milch und ihre regionale Verarbeitung und Vermarktung sind gut für uns alle“, betonte die Agrarsprecherin.
Die strukturelle Ursache der Marktmacht einiger weniger Molkerei- und Lebensmittelkonzerne sollte laut Tackmann durch ein gemeinwohlorientiertes Kartellrecht korrigiert werden. Darüber hinaus werde ein kooperatives Wirtschaftssystem gebraucht, in dem solidarische Regeln gelten und durchgesetzt würden. Die angekündigte Meldestelle für unlautere Handelspraktiken müsse endlich kommen, reiche aber nicht aus.
„Regelungen für Mindestpreise für Nahrungsmittel des täglichen Bedarfs können genauso zur Stabilisierung der systemrelevanten Teile der Landwirtschaft beitragen wie ein Werbeverbot mit Dumpingpreisen“, erklärte die Politikerin der Linken. Neben Hofläden und Milchtankstellen müsse auch eine klare und wahre Kennzeichnung den Mehrwert der regionalen Produktion sicherstellen. Milchbetriebe sollten endlich auf Augenhöhe mit den anderen Teilen der Lieferkette verhandeln können. (AgE)