Ukraine-Krieg treibt die Nahrungsmittelpreise

Die Verbraucher in Deutschland müssen für Nahrungsmittel immer tiefer in die Tasche greifen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am 11. Mai mitteilte, lagen die Preise für Lebensmittel im April durchschnittlich um 8,6 % über dem Niveau des Vorjahresmonats. Damit hat sich für diesen Güterbereich der Preisauftrieb noch einmal verstärkt, denn im März betrug dieser 6,2 % und im Februar 5,3 %. Die allgemeine Teuerungsrate in Deutschland lag im Berichtsmonat nach den endgültigen Berechnungen der Wiesbadener Statistiker bei 7,4 %, nach 7,3 % im März und 5,1 % im Februar. „Die Inflationsrate erreichte damit im zweiten Monat in Folge einen neuen Höchststand im vereinigten Deutschland“, erklärte Destatis-Präsident Dr. Georg Thiel. Haupttreiber der Teuerung sind den Statistikern zufolge die Energiepreise, die im Vergleich zum April 2021 um 35,3 % höher lagen und insbesondere seit Beginn des Ukraine-Krieges merklich anzogen. Hinzu kämen Lieferengpässe durch unterbrochene Lieferketten aufgrund der Corona-Pandemie und die deutlichen Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen. Nicht nur die Energieprodukte, sondern auch andere Güter – darunter Nahrungsmittel – hätten sich infolge der Kriegs- und Krisensituation für die Verbraucher zunehmend verteuert. Eine ähnlich hohe Inflationsrate wie jetzt gab es laut Destatis zuletzt im Herbst 1981 im früheren Bundesgebiet, als der erste Golfkriegs zwischen dem Irak und dem Iran die Mineralölpreise ebenfalls stark nach oben getrieben hatte. Bei Lebensmitteln waren nach Angaben von Destatis bei allen Warengruppen Preissteigerungen zu verzeichnen. Besonders deutlich fielen diese im Vergleich zu April 2021 bei Speisefetten und Speiseölen mit 27,3 % aus. Zudem mussten die Verbraucher für Fleisch und Fleischwaren 11,8 % tiefer in die Tasche greifen; für Molkereiprodukte und Eier mussten im Schnitt 9,4 % mehr Geld ausgeben. Außerdem verteuerten sich Gemüse um 9,0 % sowie Brot und Getreideerzeugnisse um 8,7 %. Moderater fielen die Preisaufschläge im Vorjahresvergleich bei Obst mit 3,0 % und bei Zucker, Marmelade sowie anderen Süßwaren mit 0,5 % aus. (AgE)

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