USA: Milchkühe mit Geflügelpest infiziert

 

In den USA haben sich Milchkühe mit dem Virus der hochpathogenen Aviären Influenza (HPAI) infiziert. Wie das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) am 25. März mitteilte, wurden ältere und erkrankte Milchkühe in Texas, Kansas und New Mexico untersucht, die eine verminderte Laktation und Appetitlosigkeit aufwiesen. In nicht pasteurisierten Milchproben und Rachenabstrichen von erkrankten Tieren von jeweils zwei Farmen in Kansas und Texas wurden die hochpathogenen Vogelgrippeviren nachgewiesen. Die Milch der Tiere soll dickflüssig und verfärbt gewesen sein. Da einige betroffenen Farmen berichteten, dass auf ihren Grundstücken verendete Wildvögel gefunden wurden, gehen die US-Behörden von einer Übertragung durch Wildvögel aus. Erste Tests haben keine Veränderungen des Virus ergeben, die es leichter auf Menschen übertragbar machen würde. Das derzeitige Risiko für die Öffentlichkeit wird deshalb weiterhin als gering eingestuft.
Die Bundes- und Landesbehörden werden laut USDA rasch zusätzliche Tests auf HPAI sowie die Sequenzierung des Virusgenoms durchführen, um weitere Erkenntnisse zu gewinnen. „Zum jetzigen Zeitpunkt bestehen keine Bedenken hinsichtlich der Sicherheit der kommerziellen Milchversorgung oder dass dieser Umstand ein Risiko für die Gesundheit der Verbraucher darstellt“, betont der zum Landwirtschaftsministerium gehörende Animal and Plant Health Inspection Service (APHIS). Die Molkereien seien verpflichtet, nur Milch von gesunden Tieren zur Verarbeitung für den menschlichen Verzehr zu nutzen. Die Milch erkrankter Tiere werde umgeleitet oder vernichtet und gelange nicht in die Nahrungsversorgung. Darüber hinaus habe sich durch die Pasteurisierung immer wieder gezeigt, dass diese Bakterien und Grippeviren in der Milch inaktiviert würden, beruhigte die Behörde.
Landwirte und Tierärzte wurden aufgerufen, Rinderkrankheiten schnell zu melden, damit potenzielle zusätzliche Fälle untersucht und überwacht werden können. Bisher scheint das Virus laut APHIS etwa 10 Prozent der laktierenden Milchkühe in den betroffenen Herden infiziert zu haben, wobei bei den Tieren keine damit verbundene Mortalität gemeldet wurde. Der Milchverlust durch symptomatische Rinder ist bisher zu gering, um einen größeren Einfluss auf das Angebot zu haben, und es dürfte keine Auswirkungen auf den Preis von Milch oder anderen Milchprodukten geben.
Experten zufolge können sich die Nutztiere wahrscheinlich innerhalb von sieben bis zehn Tagen von selbst erholen. Anders als bei HPAI-Ausbrüchen bei Geflügel müssten nicht ganze Herden gekeult werden. Kühe seien nicht besonders empfänglich für die Vogelgrippeviren, und auch bei anderen infizierten Säugetieren komme eine Verbreitung untereinander sehr selten oder gar nicht vor. Vor einer Woche hatten US-Veterinärbeamte das H5N1-Virus auch bei Babyziegen auf einem Bauernhof in Minnesota entdeckt, bei dem das Virus in einem Geflügelbestand im Hinterhof nachgewiesen worden war. (AgE)

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