Welternährungsprogramm warnt vor globaler Nahrungsmittelkrise

Vor einer im kommenden Jahr und in deren Folge vor einer Massenmigration hat der Exekutivdirektor des Welternährungsprogramms (WFP), David Beasley, gewarnt. Schon die Klimakrise und die Corona-Pandemie hätten Millionen Menschen zusätzlich in den Hunger getrieben. Nun habe der russische Angriff auf die Ukraine, „dem Brotkorb der Welt“, die Lage dramatisch verschärft, beklagte Beasley am 19. Oktober vor dem Menschenrechtsausschuss des Deutschen Bundestages. Während bei seinem Amtsantritt im April 2017 rund 80 Millionen Menschen akut vom Hungertod bedroht gewesen seien, habe sich diese Zahl auf jetzt 345 Millionen erhöht. Jahrelange Erfolge bei der Hungerbekämpfung seien zunichte gemacht worden. Der WPF-Chef appellierte an die Staatengemeinschaft, mehr Geld zur Verfügung zu stellen, um die Versorgungssicherheit in den betroffenen Ländern zu sichern und Hungersnöte, Destabilisierung und Massenflucht zu verhindern. Es sei zehnmal günstiger, vor Ort für eine regelmäßige Versorgung mit Schulessen zu sorgen, als sich später um Geflüchtete zu kümmern. Schon zwei Tage zuvor hatte sich Österreich anlässlich des Welternährungstages zu diesem Schritt entschlossen und seinen Beitrag zum Welternährungsprogramm deutlich erhöht. Während bisher pro Jahr rund 1,6 Mio Euro im Rahmen der internationalen Nahrungsmittelhilfe zur Verfügung gestellt wurden, werden die Beiträge für die Jahre 2023 bis 2025 auf jährlich 20 Mio Euro angehoben. Bundeskanzler Karl Nehammer, Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und Außenminister Alexander Schallenberg begründeten ihre Entscheidung damit, dass durch den Ukraine-Krieg das Thema Lebensmittelversorgung in den weltweiten Fokus gerückt sei. Ein aktueller Bericht der Vereinten Nationen (UN) zeige, dass die Zahl der weltweit an Hunger leidenden Menschen eine Rekordhöhe erreicht habe. (AgE)

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