Bayerns Molkereien wollen CO2-Emissionen einheitlich messen

Der Verband bayerischer Molkereien (milch.bayern) und der Softwareanbieter Root Global sind eine Partnerschaft für das Emissionsmanagement in der Lebensmittelindustrie eingegangen. Wie die Dachorganisation der Milch- und Molkereibranche am 20. Dezember mitteilte, setzen sich beide Organisationen dafür ein, den Ausstoß von Treibhausgasen (THG) in der komplexen Lieferkette bayerischer Molkereien zu messen, zu reduzieren und einheitlich an die Handelspartner zu kommunizieren. Die digitale Plattform ermöglicht die flächendeckende und verifizierte Erfassung von Emissionsdaten entlang der gesamten Lieferkette einschließlich der landwirtschaftlichen Betriebe. Laut milch.bayern können auf Basis dieser Datenerhebung die Teams für Nachhaltigkeit der Molkereien ihren THG-Unternehmensfußabdruck analysieren und sich Reduktionsziele im Einklang mit der Richtlinie für den Forst-, Land- und Agrarsektor (FLAG) im Rahmen der Science Based Targets initiative (SBTi) setzen. „Diese Partnerschaft ist ein Meilenstein für die bayerische Milchwirtschaft und ein sehr gutes Beispiel, wie Innovation, Wissenschaft und Branchenexpertise zu positiven Veränderungen führen können“, erklärte der Vorstandsvorsitzende von milch.bayern, Christian Schramm. Dies werde nicht nur die Transparenz innerhalb der Branche erhöhen, sondern auch die bayerische Milchwirtschaft bei nachhaltigen Praktiken stark unterstützen.
Die Herausforderungen durch die Klimakrise lassen sich beiden Partnern zufolge am besten mit einer Branchenlösung meistern. Denn Emissionen aus den eng verzahnten, internationalen Lieferketten müssten künftig einheitlich bilanziert und kommuniziert werden – unabhängig von Geografie oder Produktzweig. Hierbei werde die gesamte Lieferkette vom Landwirt bis zum Endverbraucher gefordert sein. Laut dem Geschäftsführer von Root Global, Maurice Hensl, hat die Lebensmittelbranche den großen Vorteil, dass durch die vorgelagerte Landwirtschaft zwar Emissionen verursacht, aber auch sequestriert und reduziert werden können. „Jetzt gilt es, die THG-Emissionen pro landwirtschaftlichen Betrieb einheitlich zu messen und schließlich die Lieferkette in die Pflicht zu nehmen, nachhaltige Praktiken auf Betrieben zu fördern und mitzuverfolgen“, so Hensl. Sowohl die einheitliche Bilanzierung als auch die Bereitstellung quantifizierbarer Reduzierungshebel und finanzieller Mittel seien aufgrund der Themenkomplexität nur gemeinsam als Branche möglich. (AgE)

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