Während in der zweiten Februarwoche die international besetzte Biofach in Nürnberg trotz der Corona-Fälle in China noch stattfinden konnte und lediglich die Aussteller aus der Volksrepublik fehlten, greift jetzt bei vielen Veranstaltern von Großveranstaltungen in Deutschland und den Nachbarländern die Angst vor dem Virus um sich. Prominentes „Opfer“ ist die ProWein 2020, die eigentlich vom 15. bis 17. März in Düsseldorf stattfinden sollte. Die Leitung der Messe Düsseldorf gab am 3. März bekannt, dass die Veranstaltung verschoben werde. Die Messe folgte damit nach eigenen Angaben der Empfehlung des Krisenstabes der Bundesregierung, bei der Risikobewertung von Großveranstaltungen die Prinzipien des Robert-Koch-Instituts (RKI) zu berücksichtigen. Ebenfalls aufgrund des Coronageschehens und der Empfehlungen der Gesundheitsbehörden hat der Landesbauernverband in Baden-Württemberg (LBV) seinen 7. Unternehmertag abgesagt, der am vergangenen Mittwoch im Internationalen Congresscentrum Stuttgart stattfinden sollte. Auch das Bundeslandwirtschaftsministerium reagierte auf die aktuelle Lage und entschied vergangene Woche, die erste Veranstaltung seiner Dialogreihe „Stadt.Land.Du“ in der Fläche zu verschieben. Der erste dezentrale Termin mit hunderten Gästen und vielen interaktiven Elementen war ursprünglich für den 25. März in Marienmünster geplant. Er soll stattdessen am 29. April an gleicher Stelle stattfinden. Komplett gestrichen wurde der vom 24. bis 26. März in München angesetzte Global Food Summit. Dem folgten Absagen beziehungsweise Verschiebungen einer Vielzahl weitere Veranstaltungen. Bereits am vorvergangenen Freitag war im Schweizer Thun die AgriMesse vorzeitig geschlossen worden. Sie sollte über die heimische Landwirtschaft sowie Wald und Forst informieren. In Frankreich war die Pariser Landwirtschaftsmesse SIA wegen des Coronavirus und Streikandrohungen schwächer besucht als üblich und endete einen Tag früher als geplant.
Unterdessen gab die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) Tipps, wie man sich vor einer Coronainfektion schützen kann. Da das Virus – ähnlich den Grippeviren – von Mensch zu Mensch durch Tröpfchen über die Luft oder über kontaminierte Hände auf die Schleimhäute übertragen werde, sollten grundsätzlich die Hygienemaßnahmen eingehalten werden, die auch bei der Influenza, also der echten Grippe, empfohlen würden. So sollte man sich möglichst oft und gründlich die Hände mit Wasser und Seife waschen, Kontakt der Hände mit Mund, Nase und Augen vermeiden und auf das Händeschütteln verzichten. Zudem sollte laut SVLFG darauf geachtet werden, einen engen Kontakt mit Personen zu vermeiden, die husten, niesen oder Fieber haben. Zu Erkrankten sollte man 1 m bis 2 m Abstand halten; niesen sollte man in ein Taschentuch oder den gebeugten Ellenbogen. Ferner sei es ratsam, Großveranstaltungen und öffentliche Verkehrsmittel wenn möglich zu meiden. Bei Fieber, Husten und Atembeschwerden sollte zunächst telefonisch Kontakt zum Arzt aufgenommen werden, bevor dieser persönlich aufgesucht werde. Weitere Informationen zum Thema gibt die SVLFG auch im Internet. (www.svlfg.de/corona-info) (AgE)