Die deutsche Ernährungsindustrie hat mit ihren Umsätzen im April 2021 vor allem wegen eines schwachen Binnengeschäfts das Vorjahresniveau verfehlt. Laut Angaben der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) erwirtschaftete die Branche im April einen Gesamterlös von 14,6 Mrd Euro; das waren im Vergleich zum Vorjahresmonat 2,7 % weniger. Im Inland seien insgesamt 9,6 Mrd Euro umgesetzt worden und damit 4,7 % weniger als im April 2020, berichtete die BVE in ihrem am 1.7. vorgelegten Konjunkturreport. Exportiert wurden ihr zufolge Waren im Wert von 5,0 Mrd Euro, was immerhin einem Anstieg von 1,6 % zum Vorjahr entsprach. Wie der Dachverband darüber hinaus berichtete, schrumpfte der Absatz im Inland um 4,3 %, während der im Ausland um 1,1 % zulegte. Um im Mittel 0,5 % sinkenden Verkaufspreisen auf dem heimischen Markt habe ein Plus von 0,6 % im Ausland gegenübergestanden. Mit dem Umsatzergebnis habe sich auch die Lebensmittelproduktion ins Minus entwickelt. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex sei im April um 1,4 % gegenüber dem Vorjahr gesunken, so die Bundesvereinigung. Dem stand ihr zufolge der zehnte monatliche Anstieg bei den Rohstoffkosten für die Lebensmittelproduktion gegenüber. Der Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) habe im Mai 2021 um 5 % über dem Aprilwert und um 38,8 % über dem Niveau von Mai 2020 gelegen. Gleichwohl verbesserte sich die Stimmung in der deutschen Ernährungsindustrie im Juni weiter. Der Saldo des monatlich erscheinenden ifo-Geschäftsklimaindex zog zum Vormonat um 20,2 Punkte an und lag damit bei insgesamt 24,2 Punkten. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage fiel dabei positiver als im Vormonat aus und stieg auf insgesamt plus 23,2 Punkte. Die Geschäftserwartung der nächsten Monate spricht für einen jetzt optimistischeren Blick in die Zukunft: Der Indikator erhöhte sich um 17,2 Punkt auf einen Saldo von plus 26,3 Punkte. (AgE)