EU fördert kuhlose Milcheiweißproduktion

Ein Projekt zur Milcheiweißerzeugung aus Kohlenstoffdioxid mittels elektrischer Energie wird vom Europäischen Innovationsrat (EIC) jetzt mit 5,5 Mio Euro gefördert. Das hat das finnische Unternehmen Solar Foods, das das Vorhaben „Hydrocow“ gemeinsam mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen, der Universität im niederländischen Groningen und dem Schweizer Biotechnologieunternehmen FGen durchführt, am 5. September mitgeteilt. Ziel des Vorhabens sei es, mithilfe gentechnischer Verfahren erstmals ein wasserstoffoxidierendes Bakterium zu entwickeln, das das Kuhmolkenprotein Beta-Lactoglobulin ausscheide. Die Herausforderung liege darin, dass wasserstoffverwertende Mikroben in der Regel von Natur aus nicht für die Proteinsekretion ausgerüstet seien. Daher müssten an den Mikroben wesentliche Veränderungen vorgenommen werden, die ihre Lebensfähigkeit beeinträchtigen könnten, so die Forscher. Sollte das Vorhaben gelingen, könnten auf Basis der gewonnen Erkenntnisse künftig auch andere Proteine auf ähnliche Weise erzeugt werden. Mit diesem neuen Werkzeug würden sich die Möglichkeiten, Wasserstoff und CO2 in wertvolle Produkte umzuwandeln, enorm erweitern. Projektkoordinator Dr. Arttu Luukanen sieht in der Methode einen entscheidenden Beitrag zum Umweltschutz. Die traditionelle Milchwirtschaft schädige die Umwelt, so Luukanen. Daher würden Produktionsverfahren gebraucht, die unabhängig von der Landwirtschaft funktionierten. (AgE)

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